Indiens Volkswirtschaft erlebte im letzten Quartal 2024 einen bemerkenswerten Aufschwung, unterstützt durch eine robuste Nachfrage im Dienstleistungs- und Fertigungssektor sowie ein Rekordwachstum bei den Arbeitsplätzen. Während das Wachstum von Asiens drittgrößter Volkswirtschaft im letzten Quartal auf moderate 5,4% fiel, wird erwartet, dass eine nachlassende Inflation die Nachfrage im Privatsektor weiter ankurbeln wird, was die Aussichten für das kommende Jahr verbessert.
Der HSBC-Composite-Einkaufsmanagerindex (PMI) für Indien, der von S&P Global erstellt wird, erreichte im Dezember 60,7, ein Niveau, das zuletzt im August erreicht wurde, nachdem er im November auf 58,6 gefallen war. Dieses Wachstumssignal, das die 50-Punkte-Marke deutlich überschreitet, war in diesem Jahr in allen Monaten bis auf drei zu verzeichnen, ein derartiges Wachstum wurde seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr beobachtet.
Laut Ines Lam, Volkswirtin bei HSBC, wurde der Anstieg des Produktionsindex im Dezember vor allem durch Zuwächse bei der aktuellen Produktion, neuen Aufträgen und der Beschäftigung angetrieben. Die steigende Nachfrage spiegelte sich deutlich im PMI des dominanten Dienstleistungssektors wider, der ein Viermonatshoch von 60,8 erreichte, verglichen mit 58,4 im November. Der Fertigungssektor erreichte 57,4, gegenüber 56,5 im Vormonat.
Das gestiegene Geschäft vertrieb die Trübung der Konjunkturaussichten für 2025 und steigerte die allgemeine Optimismus auf den höchsten Stand seit September des Vorjahres. Dies führte zu einer beschleunigten Einstellung neuer Mitarbeiter, mit einer Einstellungsrate, die seit Beginn der Erhebung Ende 2005 unübertroffen ist.
Der Rückgang des Inflationsdrucks im Dezember nach zwei steilen Anstiegen bringt Erleichterung für den neu ernannten Gouverneur der Reserve Bank of India, Sanjay Malhotra. Die Verbraucherpreisinflation lag im letzten Monat niedriger als erwartet bei 5,48 %. Ökonomen rechnen laut einer Reuters-Umfrage mit einer Zinssenkung im Februar 2025.