24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Indiens Industrie erwacht: Anstieg des Geschäftsaktivitäten im Oktober

Indiens Industrie erwacht: Anstieg des Geschäftsaktivitäten im Oktober

Die industrielle Dynamik in Indien hat im Oktober nach einer vorübergehenden Abschwächung wieder an Fahrt gewonnen, getrieben durch eine stärkere Nachfrage im verarbeitenden Gewerbe. Eine Umfrage offenbart, dass die Beschäftigung mit der schnellsten Wachstumsrate seit Februar 2006 zugenommen hat.

Der von S&P Global erstellte HSBC India Composite Purchasing Managers' Index stieg im Oktober auf 58,6, nach 58,3 im September, und setzt damit den stetigen Wachstumstrend fort, der seit 39 Monaten über der magischen 50er-Marke verbleibt. Diese Schwelle trennt Wachstum von Kontraktion und stellt die längste Wachstumsperiode seit Juni 2013 dar.

"Der jüngste Flash-PMI für das verarbeitende Gewerbe in Indien deutet auf eine Wiederbelebung der Branche im Oktober hin", erläutert Pranjul Bhandari, die Chefvolkswirtin für Indien bei HSBC. Insbesondere neue Aufträge und Exportbestellungen verzeichneten ein beschleunigtes Wachstum, was für die industrielle Produktion bis Ende 2024 vielversprechend ist.

Die robuste Nachfrage trieb den Produktionsindex von 56,5 im September auf 57,4 im Oktober – die höchste Wachstumsrate der letzten zwei Monate. Auch der Dienstleistungssektor verzeichnete einen leichten Anstieg auf 57,9. Diese Entwicklungen sind ermutigend für einen Sektor, der weniger als ein Fünftel der indischen Wirtschaft ausmacht und aktiv von Premierminister Narendra Modi gefördert wird.

Ein Regierungsvertreter bestätigt, dass das Land seit Einführung des produktionsgebundenen Anreizprogramms Investitionen in Höhe von über 17 Milliarden Dollar anziehen konnte, was zu einer Produktion im Wert von etwa 11 Billionen indischen Rupien und fast einer Million neuen Arbeitsplätzen führte.

Die Umfrage stellte ebenfalls fest, dass die internationale Nachfrage im Oktober zunahm, was zu einer schnelleren Ausweitung der Gesamtexporte führte. Dies veranlasste Unternehmen, mehr Personal einzustellen, wobei die Beschäftigungszunahme die höchste Rate seit rund achtzehneinhalb Jahren erreichte. Im Dienstleistungssektor stieg die Beschäftigung schneller als im verarbeitenden Gewerbe.

Die starke Nachfrage ermöglichte es den Unternehmen zudem, die gestiegenen Kosten an die Konsumenten weiterzugeben, was zu einem beschleunigten Preisanstieg führte. "Die Gewinnspannen der Hersteller stehen unter Druck, da die Inputpreissteigerungen an Dynamik gewinnen", fügte Bhandari hinzu. Die Geschäftsaussichten für das kommende Jahr sind gemischt: Während die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe so optimistisch ist wie seit Juli nicht mehr, hat sie sich in der Dienstleistungsbranche etwas eingetrübt.