Indiens Geplanter Importstopp: Neue Weichenstellung für die IT-Hardware-Branche

Indien plant, ab Januar den Import von Laptops, Tablets und PCs einzuschränken, um Unternehmen wie Apple zur Ausweitung ihrer Produktion im Inland zu bewegen. Diese Maßnahme könnte den sieben bis zehn Milliarden Dollar schweren Markt erschüttern und die Dynamik im IT-Hardware-Sektor grundlegend verändern, der bisher stark von Importen abhängt. Bereits im Vorjahr wurde ein ähnlicher Vorschlag aufgrund von Widerständen und Lobbyarbeit aus den USA zurückgezogen. Seitdem verfolgt die Regierung die Importe über ein System, das bald ausläuft, und fordert Unternehmen auf, neue Genehmigungen für künftige Importe einzuholen. Regierungsnachrichten deuten darauf hin, dass die Branche hinreichend Zeit zur Anpassung hatte. Nächste Woche werden Konsultationen mit allen Beteiligten beginnen, und bei Bedarf könnte die Umsetzung der Restriktionen verzögert werden. Ein neues Genehmigungssystem ist in Arbeit, das künftig vorab die Importerlaubnis erfordern wird. Zurzeit können Laptops durch ein automatisiertes Online-Registrierungsverfahren in beliebiger Menge eingeführt werden. Der Markt wird vorwiegend von Unternehmen wie HP, Dell, Apple, Lenovo und Samsung dominiert, wobei rund zwei Drittel der Nachfrage durch Importe – vor allem chinesische – gedeckt werden. Die indische IT-Hardwarebranche wird auf etwa 20 Milliarden Dollar geschätzt, wovon fünf Milliarden auf inländische Produktion entfallen. Mindestqualitätsstandards sollen niedrige Qualität der Geräte eindämmen, da Indien durch globale Abkommen tarifliche Maßnahmen untersagt sind. Die Einschränkung könnte Firmen wie Dixon Technologies zugutekommen, die mittels separater Vereinbarungen mit globalen Firmen wie HP Laptops in Indien produzieren. Dixon will 15 % der indischen Gesamtnachfrage bedienen. Autarke Produktion steht im Fokus, unterstützt durch Subventionen in Höhe von etwa 2,01 Milliarden Dollar. Programme zur Produktionsanreizung für IT-Hardware erhielten bereits Beteiligungen von Firmen wie Acer, Dell, HP und Lenovo. Laut den Aussagen eines Regierungsbeamten avancieren immer mehr zugelassene Teilnehmer zur Fertigung. Der Import vollständig im Ausland montierter Laptops sank in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 um 4 %, während Lenovo und Acer verstärkt vor Ort Einsteiger-Laptops montieren. Indiens strategische Priorität bleibt, zuverlässige Quellen für Elektronik und Kommunikationsgeräte zu etablieren, um Cyber-Bedrohungen zu minimieren. Von April 2025 an wird obligatorisch die Prüfung essenzieller Sicherheitsparameter für alle Überwachungskameras eingeführt.