16. Dezember, 2024

Wirtschaft

Indien und Sri Lanka: Neue Energielieferungen und Kooperationen

Indien und Sri Lanka: Neue Energielieferungen und Kooperationen

Der indische Premierminister Narendra Modi kündigte eine Reihe von energiepolitischen Initiativen an, um die Verbindung zu Sri Lanka zu stärken. Geplant ist die Lieferung von Flüssigerdgas an Kraftwerke in Sri Lanka sowie eine Vernetzung der Stromnetze beider Länder und der Bau einer Erdölpipeline.

Während einer Pressekonferenz in Neu-Delhi, die Modi gemeinsam mit dem sri-lankischen Präsidenten Anura Kumara Dissanayake abhielt, wurden diese Vorhaben vorgestellt. Dissanayake stattet Indien seinen ersten offiziellen Besuch als Präsident ab, nachdem er im September mit deutlicher Mehrheit die Wahl gewonnen hatte.

Eine Vereinbarung zwischen dem indischen staatlichen Unternehmen Petronet LNG und der sri-lankischen Ingenieurfirma LTL Holdings sieht die Lieferung von Flüssigerdgas aus dem Terminal in Kochi an Kraftwerke in Colombo für fünf Jahre vor. Darüber hinaus besprachen beide Seiten Pläne zur Verbindung der Stromnetze sowie zur Installation einer Mehrzweck-Pipeline.

Ein weiteres zentrales Thema war die gemeinsame Entwicklung von Offshore-Windkraft in der Palkstraße. In der Region plant Adani Green Energy mit einem Investitionsvolumen von 442 Millionen Dollar den Bau von zwei Windkraftanlagen. Sri Lanka prüft derzeit dieses Windkraftprojekt zusammen mit einem 553-Millionen-Dollar-Terminalprojekt im Hafen von Colombo, ebenfalls unter Beteiligung von Adani Ports. Ob diese Projekte während des Treffens besprochen wurden, bleibt jedoch unklar.

Der Adani-Konzern, im vergangenen Monat von US-Behörden wegen angeblicher Bestechung und Irreführung von Investoren beschuldigt, weist die Anschuldigungen als "haltlos" zurück und kündigte an, rechtliche Schritte einzuleiten.

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise gewährte Indien Sri Lanka im Jahr 2022 über 4 Milliarden Dollar Unterstützung. Im Juli wurde eine vorläufige Vereinbarung zur Schuldenrestrukturierung mit Japan und China getroffen. Beide Länder beabsichtigen nun, das bilaterale Memorandum, das für den Abschluss des Restrukturierungsprozesses notwendig ist, zu finalisieren.