Indien hat China in wichtigen globalen Indizes überholt, was voraussichtlich einen größeren Zufluss ausländischer Investitionen mit sich bringen und den südasiatischen Aktienmarkt weiter stärken wird.
Laut einem Bericht von Morgan Stanley vom 17. September hat Indien im MSCI AC World IMI Index einen Gewichtungsanteil von 2,35 % erreicht und liegt damit vor China, das 2,24 % erreicht. Dies macht den südasiatischen Markt zum sechstgrößten weltweit, knapp hinter Frankreich.
Bereits Anfang dieses Monats überholte Indien China und wurde zum größten Markt im MSCI Emerging Markets Investable Market Index, so die Analyse von Morgan Stanley.
Diese Meilensteine spiegeln das wachsende Vertrauen der Investoren wider, dass Indien das neue Wachstumsmotor der globalen Wirtschaft sein könnte, während China mit fehlenden starken Konjunkturimpulsen und anhaltenden deflationären Tendenzen zu kämpfen hat. Ausländische Investoren, deren Beteiligungen an indischen Aktien dieses Jahr periodisch zurückgingen, sind nun auf dem Weg zu ihren größten Quartalskäufen seit Juni 2023.
"Indiens Übertreffen Chinas in einigen MSCI-Indizes stellt eine anhaltende Rotation dar, da die Investoren auf neue Wachstumsmotoren in Schwellenländern setzen," sagte Marvin Chen, Stratege bei Bloomberg Intelligence. "Die ausländischen Zuflüsse nach Indien waren im vergangenen Jahr stark und die Gewichtungsänderung spiegelt dies wider."
Der indische Aktienmarkt im Wert von 5 Billionen US-Dollar erreichte in diesem Jahr mehrere neue Höchststände, nachdem sich globale Investoren nach dem politischen Gegenwind durch die Wahlen wieder zurückgezogen hatten.
Im Vergleich dazu hat Chinas Gewichtung in globalen Benchmarks in den letzten Jahren abgenommen. Der CSI 300 Index notiert nahe einem Fünfjahrestief.
Allerdings hat Indien China noch nicht in den stärker beachteten MSCI World Index und dem MSCI Emerging Markets Index verdrängt. Während die IMI-Messungen eine breitere Palette von Unternehmen, einschließlich kleinerer Firmen, umfassen, werden sie von globalen Investoren, die Maßnahmen bevorzugen, die nur große und mittelgroße Aktien enthalten, nicht am häufigsten verwendet.
"Wir gehen davon aus, dass Indien aufgrund der Marktüberperformance, neuer Emissionen und Liquiditätsverbesserungen weiterhin Marktanteile gewinnen wird," schrieben Morgan Stanley-Strategen unter der Leitung von Jonathan Garner in einer Anmerkung am Dienstag. "Wir bleiben übergewichtig in Indien und untergewichtig in China in unserer pan-asiatischen EM-Anlagenallokation."