07. Oktober, 2024

Wirtschaft

Indien stärkt Malediven mit Millionenhilfe: Ein neues Kapitel der Zusammenarbeit

Indien stärkt Malediven mit Millionenhilfe: Ein neues Kapitel der Zusammenarbeit

Indien hat beschlossen, den Malediven Finanzhilfen in Höhe von hunderten Millionen Dollar zukommen zu lassen, um die angeschlagene Wirtschaft des Inselstaates zu stützen. Diese Vereinbarung wurde nach Gesprächen zwischen dem maledivischen Präsidenten Mohammed Muizzu und dem indischen Premierminister Narendra Modi bekannt gegeben, die im Rahmen von Muizzus fünftägigem Besuch in Indien stattfanden. Zu den Hilfen gehört ein Währungstauschgeschäft über 400 Millionen Dollar sowie ein weiteres Swap-Abkommen in Höhe von 30 Milliarden Rupien (ungefähr 357 Millionen Dollar), das Unternehmen ermöglicht, in lokalen Währungen Geschäfte abzuwickeln, anstatt auf den US-Dollar angewiesen zu sein. Nach einem diplomatisch angespannten Zeitraum erhielt der Malediven-Präsident in Indien einen Empfang mit rotem Teppich. Modi bezeichnete die Visite als „neues Kapitel“ in den bilateralen Beziehungen. Diese Gesten und das indische Finanzpaket signalisieren eine deutliche Verbesserung der Beziehungen zwischen Malé und Neu-Delhi, die seit Muizzus Amtseinführung im November 2023 belastet waren. Kurz nach seiner Amtsübernahme sorgte Muizzu allerdings für Schlagzeilen, als er zunächst die Türkei und China besuchte, wobei der China-Besuch im Januar als Affront gegenüber Indien interpretiert wurde. Die kriselnde Wirtschaft der Malediven scheint die Regierung jedoch dazu gebracht zu haben, ihre Beziehungen zu Indien zu reparieren. Das Land steht vor einem möglichen Zahlungsausfall, da die Devisenreserven auf lediglich 440 Millionen Dollar gesunken sind, was gerade einmal für anderthalb Monate Importe reicht. Muizzu betonte die Bedeutung der indischen Hilfe zur Bewältigung der Devisenproblematik und hob hervor, dass die beiden Länder sich auf Gespräche über ein Freihandelsabkommen geeinigt haben. Analysten sehen hierin Indiens entscheidende Rolle als einer der größten Entwicklungspartner der Malediven, die stets bereit sind, die finanzielle Last zu lindern. Präsident Muizzu zeigte sich zuversichtlich, dass etwaige Differenzen durch offenen Dialog und gegenseitiges Verständnis überwunden werden können. Seine Politik der „Maldives First“-Strategie steht im Widerspruch zu früheren Entscheidungen, die darauf abzielten, den Einfluss Neu-Delhis zu verringern und die Beziehungen zu China zu vertiefen. Einige Beobachter sehen in der Zulassung eines chinesischen Forschungsschiffes im maledivischen Hafen im Februar einen weiteren Versuch, die Verbindungen zu China zu stärken. Präsident Muizzu wies jedoch das Etikett der China-Nähe zurück.