15. Januar, 2025

Technologie

Indien rüstet auf: Larsen & Toubro investiert über 300 Millionen Dollar in Halbleiter-Industrie

Indien rüstet auf: Larsen & Toubro investiert über 300 Millionen Dollar in Halbleiter-Industrie

Larsen & Toubro (L&T), ein führendes indisches Konglomerat, plant eine Investition von über 300 Millionen Dollar in den Aufbau eines chipfabrikenlosen Unternehmens. Diese Initiative reiht sich in die Bemühungen Indiens ein, die heimische Halbleiterkapazität zu stärken und teure Importe zu reduzieren. Innerhalb der nächsten drei Jahre will das Unternehmen 15 Produkte entwickeln und bis 2027 den Verkauf starten. Die Produktion der Chips wird ausgelagert, während das Design und der Vertrieb intern erfolgen. Die Zielmärkte umfassen vor allem die Automobil-, Industrie- und Energiesektoren, die derzeit starke Transformationen durchlaufen. Mit dem Vorstoß in die Halbleiterbranche stellt sich Larsen & Toubro in eine wachsende Reihe globaler und lokaler Unternehmen, die von den indischen Regierungsanreizen profitieren möchten. Der indische Premierminister Narendra Modi hat ein 10-Milliarden-Dollar-Programm ins Leben gerufen, um Chip-Hersteller anzulocken. Ein Beispiel für die Früchte dieses Programms ist die Tata Group, die die erste große Chip-Fabrik des Landes baut, sowie Micron Technology, die in Gujarat eine Montagefabrik für 2,75 Milliarden Dollar aufbauen. Die Investition von L&T ist bescheiden im Vergleich zu Giganten wie Nvidia und AMD, die enorme Summen in die Entwicklung von KI-fähigen Grafikprozessoren investieren. Doch das indische Unternehmen fokussiert sich auf spezialisierte Produkte wie Leistungschips, Hochfrequenz-Halbleiter und Mixed-Signal-ICs. Der Handelskrieg zwischen den USA und China macht Halbleiter zu einer immer wichtigeren Ressource. Mehrere Länder einschließlich der USA, Deutschland, Japan und Singapur verstärken ihre heimischen Chip-Produktionskapazitäten, um Versorgungslücken zu schließen. Aktuell beschäftigt L&T Semiconductor Technologies rund 250 Mitarbeiter und plant, diese Zahl bis Ende 2024 zu verdoppeln. Trotz der Bitte um Design-Subventionen plant das Unternehmen keine Finanzierung außerhalb der L&T-Gruppe. Der Erfolg des 10-Milliarden-Dollar-Programms könnte die Regierung dazu bewegen, den Förderfonds weiter auszubauen.