Die Regierung Indiens erwägt, die Einkommenssteuer für Personen mit einem Jahreseinkommen von bis zu 1,5 Millionen Rupien (etwa 17.590 US-Dollar) im bevorstehenden Haushaltsplan im Februar zu senken. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Mittelschicht zu entlasten und den Konsum angesichts einer sich verlangsamenden Wirtschaft anzukurbeln, wie aus regierungsnahen Kreisen verlautet.
Eine mögliche Steuererleichterung könnte insbesondere Stadtbewohnern zugutekommen, die unter hohen Lebenshaltungskosten leiden. Voraussetzung wäre die Wahl eines 2020 eingeführten Steuersystems, das zwar weniger Ausnahmen beispielsweise für Mietkosten vorsieht, jedoch mit niedrigeren Steuersätzen lockt. Bei diesem System werden Einkommen zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Rupien mit Steuersätzen zwischen 5% und 20% belastet, während höhere Einkommen mit 30% besteuert werden.
Die Entscheidung über die genaue Höhe der Steuerkürzungen steht noch aus und soll näher am Stichtag, dem 1. Februar, getroffen werden. Die Quellen, die anonym bleiben wollen, da sie nicht befugt sind, mit den Medien zu sprechen, betonten, dass eine Steuersenkung möglicherweise mehr Steuerzahler zum neuen System bewegen könnte, das weniger komplex ist.
Ein weiteres Motiv hinter den Überlegungen ist die politische Unzufriedenheit der Mittelschicht über hohe Steuerlasten und stagnierende Löhne, die mit der Inflationsrate nicht Schritt halten können. Die indische Regierung steht zudem unter Druck, da hohe Lebensmittelpreise die Nachfrage nach Produkten von Hygieneartikeln bis hin zu Fahrzeugen, besonders in städtischen Gebieten, beeinträchtigen.
Eine Senkung der Einkommenssteuer, so wird spekuliert, könnte der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt Auftrieb geben, die in den letzten Quartalen ein verlangsamtes Wachstum verzeichnete.