18. Oktober, 2024

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Indien plant Schutzmaßnahmen gegen günstige Stahlimporte aus China

Indien plant Schutzmaßnahmen gegen günstige Stahlimporte aus China

Das indische Stahlministerium plant, eine zeitlich befristete Steuer auf Stahlimporte zu erheben, um die heimischen Stahlproduzenten vor der zunehmenden Konkurrenz durch preiswertere Importe aus China zu schützen. Diese Maßnahme, bekannt als 'Schutzzoll', soll demnächst initiiert werden und zielt darauf ab, den Markt vor einem Preisverfall zu bewahren. Indien, der zweitgrößte Produzent von Rohstahl weltweit, verzeichnete im Fiskaljahr bis zum 31. März 2024 einen Nettoimport von Stahl, ein Trend, der sich fortsetzt. Besonders die Einfuhren aus China, dem größten Stahlproduzenten der Welt, erreichten in den Monaten von April bis August ein Siebenjahreshoch. Obwohl Premierminister Narendra Modis Regierung bisher Widerstand gegen die Einführung solcher Importbeschränkungen leistete, um die Versorgung der schnell wachsenden Wirtschaft zu sichern, signalisieren jüngste Entwicklungen eine Kursänderung. Die Sorge, dass ein Preisverfall den indischen Stahlmarkt erheblich schädigen könnte, zwingt die Regierung nun zum Handeln. Führende indische Stahlproduzenten wie JSW Steel, Tata Steel und ArcelorMittal Nippon Steel India äußerten Bedenken über die Flut billiger Importe aus China. Indische Stahlunternehmen müssen finanziell robust sein, um künftige Investitionen und Kapazitätserweiterungen stemmen zu können, um die steigende Inlandsnachfrage zu befriedigen. Angesichts bestehender Freihandelsabkommen mit Japan und Südkorea bleibt eine Erhöhung der allgemeinen Einfuhr- oder Zollgebühren ausgeschlossen. Auch Anti-Dumping-Maßnahmen gegen China wurden aufgrund der langen Durchführungsdauer verworfen. Daher erscheint der Schutzzoll als effektivste kurzfristige Lösung. Parallel zur Einführung des Schutzzolls sollen die Qualitätsstandards angepasst werden, um die Einfuhr von minderwertigem Stahl aus China zu erschweren. Trotz eines Überangebots in China und einem Rückgang der Roheisenproduktion in Peking hat das indische Stahlministerium einen Antrag auf Exporteinschränkungen von geringwertigem Eisenerz abgelehnt.