Indien, der weltweit größte Importeur von Speiseöl, steht kurz vor einem bahnbrechenden Wandel: Die heimische Palmölproduktion soll sich in den kommenden sechs Jahren verdreifachen. Dieser bemerkenswerte Anstieg ist das Ergebnis einer erweiterten Anbaufläche sowie dem Reifwerden der Plantagen für die Ernte.
Das Land, das stark auf Palmöllieferungen aus Indonesien, Malaysia und Thailand angewiesen ist, könnte durch diesen Zuwachs seine Importabhängigkeit erheblich reduzieren. Im Jahr 2030-31 wird erwartet, dass die Produktion auf 1,2 bis 1,5 Millionen metrische Tonnen ansteigen wird, verglichen mit aktuellen 400.000 Tonnen. Diese Vorhersagen stammen von Sougata Niyogi, dem Geschäftsführer der Palmölplantagen-Sparte von Godrej Agrovet.
Ölpalmplantagen benötigen etwa drei bis vier Jahre, um Früchte zu tragen, wobei die Erträge nach etwa sechs Jahren erheblich steigen. Seit Indien im Jahr 2021 Anreize für Landwirte eingeführt hat, um den teuren Import von Gemüseölen zu verringern, erlebt der Ölpalm-Anbau einen rasanten Aufschwung. Die Anbaufläche stieg bis zum vergangenen Jahr auf 375.000 Hektar und soll dieses Jahr um weitere 80.000 bis 100.000 Hektar anwachsen.
„Die Regierungsmaßnahmen unterstützen die Landwirte dabei, ihre Anbauflächen auszuweiten. Die neuen Plantagen dürften bis 2030-31 erntebereit sein, und dann wird es einen signifikanten Produktionssprung geben,“ erklärte Niyogi auf der Globoil India-Konferenz.
Derzeit importiert Indien rund 16 Millionen Tonnen Speiseöle jährlich, darunter 9 bis 10 Millionen Tonnen Palmöl, hauptsächlich aus Indonesien, Malaysia und Thailand. Godrej Agrovet rechnet damit, dass sich seine Palmölproduktion bis 2030-31 auf 250.000 Tonnen verdoppeln wird.
Ein früherer Mangel an Sämlingen, die Indien importiert, um Setzlinge zu produzieren, wurde inzwischen behoben. Dies ermöglicht es dem Land, den Anbau von Ölpalm weiter zu beschleunigen.