Indien möchte auch künftig das preisgünstige Öl von russischen Unternehmen kaufen, die nicht von Sanktionen betroffen sind, erklärte Ölminister Hardeep Singh Puri. Die westlichen Sanktionen gegen Russland, verhängt aufgrund des Krieges in der Ukraine, haben den Preis für russisches Rohöl gedeckelt. Puri betonte im Interview auf der GasTech-Konferenz in Houston, dass Indien bereit sei, Öl und Gas zu den niedrigsten möglichen Preisen von jedweden Anbietern zu erwerben.
Er fügte hinzu, dass auch europäische Länder und japanische Unternehmen Öl aus Russland kaufen, sodass Indien nicht allein sei. Indien, einer der weltweit größten Energieverbraucher, importiert 88 % seines Ölbedarfs und erwartet ein Wachstum des Energieverbrauchs, insbesondere durch verstärkten Einsatz von Erdgas und erneuerbaren Energien.
Als drittgrößter Ölverbraucher der Welt verfügt Indien über eine Raffineriekapazität von etwa 252 Millionen Tonnen jährlich und plant, diese auf bis zu 450 Millionen Tonnen pro Jahr zu erweitern.
Der Anstieg der globalen Preise für Flüssigerdgas nach Russlands Invasion der Ukraine hat jedoch den Einsatz von Erdgas in Indien verlangsamt. Indien plant, seinen Erdgasanteil im Energiemix bis 2030 von derzeit 6 % auf 15 % zu erhöhen.
Indische staatliche und private Unternehmen haben in Projekte für Flüssigerdgas investiert und werden weiterhin weltweit nach Investitionsmöglichkeiten suchen. Außerdem laufen Gespräche mit Guyana über dessen Rohstoffreserven sowie mit fünf der weltweit größten Öl- und Gas-Unternehmen, um die Möglichkeiten zur Förderung von Kohlenwasserstoffen in Indien zu erkunden.