Indien lockt Milliarden: JP Morgan nimmt Regierungsanleihen in Schwellenländerindex auf

Die bevorstehende Aufnahme indischer Staatsanleihen in den Schwellenländerindex von JPMorgan Chase beflügelt die Hoffnung auf weitere milliardenschwere Zuflüsse. Durch diese Integration öffnet sich ein 1,3 Billionen Dollar umfassender Markt für ein breiteres Spektrum an Investoren. Bereits seit der Ankündigung im September haben globale Fonds rund 11 Milliarden Dollar in indexfähige Anleihen investiert. JPMorgan erwartet in den kommenden zehn Monaten Zuflüsse von weiteren 20 bis 25 Milliarden Dollar, wodurch sich der Anteil ausländischen Besitzes von aktuell 2,5% auf 4,4% erhöhen dürfte. Indiens Schulden genießen unter Schwellenländerinvestoren hohe Beliebtheit, bedingt durch robustes Wirtschaftswachstum und stabile Währung, getragen von der Zentralbank. Sowohl staatliche als auch Unternehmensanleihen verzeichnen im sechsten Quartal in Folge ausländische Zuflüsse – ein Phänomen, das zuletzt vor 11 Jahren beobachtet wurde. "Die meisten Zuflüsse werden von investorengetriebenen Indizes nachverfolgt und sollten recht beständig sein", so Vikas Jain, Leiter des Handels von Festzinsanlagen, Währungen und Rohstoffen bei Bank of America. „Ein sinkendes Verhältnis von Staatsschulden zu BIP, stabile makroökonomische Rahmenbedingungen und ein vorteilhaftes Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei Indiens Anleihen sind positive Faktoren“, fügt er hinzu. Indische Anleihen bieten internationalen Investoren Zugang zu einem Markt mit hohem Wachstum und hohen Renditen. Laut JPMorgan hat sich die indische Staatsverschuldung in den letzten zehn Jahren besser entwickelt als die meisten ihrer Index-Pendants. Bislang ist indische Staatsverschuldung die beste in Asien und erzielte eine Rendite von 5,3% im Vergleich zu 1,3% bei indonesischen lokal denominierten Anleihen. Von den sogenannten Fully Accessible Route (FAR)-Anleihen, die für die Indexaufnahme infrage kommen, werden 28 Wertpapiere im Wert von über 400 Milliarden Dollar Indien einen 10%-Anteil im Index verschaffen – vergleichbar mit China's Gewichtung. JPMorgan-Strategen um Michael Harrison schrieben in einer Note, dass Indien nach der Aufnahme die höchste Duration im gesamten Index haben wird, kombiniert mit einer überdurchschnittlichen Rendite bis zur Fälligkeit.