28. Oktober, 2024

Politik

Indien im diplomatischen Zwiespalt: Selenskyj wünscht sich intensivere Vermittlung im Ukraine-Konflikt

Indien im diplomatischen Zwiespalt: Selenskyj wünscht sich intensivere Vermittlung im Ukraine-Konflikt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einem Interview mit der „The Times of India“ dafür ausgesprochen, dass Indien eine proaktivere Rolle im Ringen um ein Ende des russischen Angriffskriegs einnimmt. Er betonte, dass Premierminister Narendra Modi als Führer eines so großen Landes wie Indien durchaus die Möglichkeit habe, den Kriegsverlauf zu beeinflussen. Dabei gehe es nicht nur darum, ein bloßes Interesse an einem Friedensschluss zu bekunden.

Selenskyj sieht in der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt das Potenzial, Russland durch wirtschaftlichen Druck erheblich zu schwächen. Insbesondere sei es denkbar, die Zuflüsse günstiger russischer Energiequellen zu unterbinden. Eine solche Maßnahme könnte die Funktionsfähigkeit des russischen industriellen Verteidigungskomplexes beeinträchtigen und damit Moskaus Fähigkeit, Krieg gegen die Ukraine zu führen, deutlich einschränken.

Narendra Modi hat sich seinerseits für eine rasche Beendigung des Konflikts eingesetzt und Indien als möglichen Vermittler ins Gespräch gebracht. Dennoch bleibt seine Regierung neutral, da Indien wirtschaftlich und militärisch stark mit Russland verbunden ist. Ebenso hat es sich in der UN-Vollversammlung von der Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine distanziert, anders als die Mehrheit der weltweiten Staatengemeinschaft.