Indien plant eine mögliche Senkung der Einkommenssteuer für Einzelpersonen mit einem Jahreseinkommen von bis zu 1,5 Millionen Rupien, um den Mittelstand zu entlasten und den Konsum angesichts einer sich abkühlenden Wirtschaft anzukurbeln. Diese Maßnahme, die bereits im Februar im Rahmen des neuen Haushalts umgesetzt werden könnte, zielt insbesondere auf Stadtbewohner ab, die unter hohen Lebenshaltungskosten leiden. Eine der Optionen für Steuerzahler wäre das Steuersystem von 2020, das zwar Vorteile bietet, jedoch keine Ausnahmen wie Wohnungsmieten zulässt.
Das bestehende Steuersystem in Indien erlaubt Steuerzahlern die Auswahl zwischen einem althergebrachten Plan mit Möglichkeiten für Ausnahmen und einem neuen System mit leicht niedrigeren Steuersätzen, jedoch ohne signifikante Ausnahmen. Letzteres könnte attraktiver werden, falls weitere Steuersenkungen realisiert werden. Bisher wurde über die mögliche Höhe dieser Entlastungen noch keine Entscheidung getroffen, eine endgültige Festlegung soll kurz vor der Haushaltsvorstellung am 1. Februar erfolgen.
Die Aussicht auf Steuersenkungen erfolgt vor dem Hintergrund einer verlangsamten Wirtschaft, die im letzten Quartal so langsam wie seit sieben Jahren nicht mehr gewachsen ist. Zugleich belastet die hohe Lebensmittelinflation die Nachfrage nach verschiedenen Waren, insbesondere in städtischen Gebieten. Die indische Regierung spürt zudem auch den politischen Druck des Mittelstands, der sich über hohe Steuern und stagnierende Löhne bei steigender Inflation beklagt.
Die indische Finanzverwaltung war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar, und konkrete Zahlen zu möglichen Mindereinnahmen wurden von Seiten der Insider nicht genannt. Fest steht jedoch, dass die Mehrheit der Einkommenssteuer aus Einnahmen von Personen mit mindestens 10 Millionen Rupien stammt. Eine Vergrößerung des verfügbaren Einkommens des Mittelstands könnte Impulse für die Gesamtwirtschaft geben und die politische Zufriedenheit steigern.