Analog Devices (ADI) und das indische Mischkonzern-Tata Group haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Herstellung von Halbleiterprodukten in Indien zu erkunden, wie der US-amerikanische Chiphersteller am Mittwoch bekanntgab.
Tata Electronics, die Elektronik-Sparte des 156 Jahre alten Unternehmens, investiert insgesamt 14 Milliarden US-Dollar in den Bau der ersten Halbleiter-Fertigungseinrichtung Indiens im Bundesstaat Gujarat sowie einer Chip-Montage- und Testeinrichtung im Bundesstaat Assam. Der Bau der Halbleiterfabrik der Tata Group wurde bereits Anfang des Jahres von Indien genehmigt.
ADI und Tata Electronics wollen nun die Möglichkeiten ausloten, ADIs Produkte in der neuen Fabrik in Gujarat und der Anlage in Assam zu fertigen. Diese Kooperation, so ADI, könnte den Grundstein für bedeutende Fortschritte in Indiens Halbleitersektor legen. Premierminister Narendra Modi treibt seit geraumer Zeit Initiativen voran, um Indien zu einem gewichtigen Akteur auf dem globalen Halbleitermarkt zu machen und somit Ländern wie Taiwan Konkurrenz zu bieten.
Mitte dieses Monats verkündete der westindische Bundesstaat Maharashtra, dass Adani Group und das israelische Unternehmen Tower Semiconductor gemeinsam 10 Milliarden US-Dollar in ein Chip-Projekt investieren werden. Auch Indiens Infrastruktur-Riese Larsen & Toubro (L&T) plane, schrittweise in die Chipproduktion einzusteigen.
Im Rahmen der neuen Vereinbarung mit ADI wird Tata zudem die Halbleiterprodukte von ADI in Elektromobilen von Tata Motors und in der Telekommunikationsinfrastruktur von Tejas Networks einsetzen. Die Unternehmen machten allerdings keine genauen Angaben dazu, welche Produkte in Indien hergestellt oder bei Tata eingesetzt werden sollen.
Internationale Unternehmen wie NXP Semiconductors und Micron haben ebenfalls bereits Pläne angekündigt, in Indien zu investieren und dort Produktionsstätten aufzubauen.