24. November, 2024

Politik

In Afghanistan verstummen die Frau komplett

Mit neuen rigiden Gesetzen zementieren die Taliban ihre Macht in Afghanistan, erweitern die Überwachung und beschränken grundlegende Freiheiten.

In Afghanistan verstummen die Frau komplett
Frauen in Afghanistan dürfen in der Öffentlichkeit nicht singen oder laut sprechen, gemäß den neuesten Richtlinien der Taliban, die persönliche Freiheiten stark einschränken.

Verschärfte Kontrolle und verstummte Stimmen

In Afghanistan haben die Taliban die Überwachung des Alltagslebens der Bevölkerung intensiviert. Ein kürzlich bestätigtes "Tugend"-Gesetz unterstreicht die drakonische Kontrolle über persönliche Freiheiten, insbesondere die der Frauen, und festigt die Macht der Sittenpolizei.

Die neuen Regelungen schreiben vor, dass Frauen in der Öffentlichkeit ihr Gesicht und ihren Körper bedecken und ihre Stimmen nicht erheben dürfen, was sogar das Singen einschließt.

Ein Verbot, das tiefe Wurzeln schlägt

Die Einführung dieses Gesetzes, das bereits Ende Juli im Amtsblatt veröffentlicht wurde, markiert eine signifikante Verschärfung der bereits restriktiven Lebensumstände unter der Taliban-Herrschaft.

Männer in Afghanistan sind verpflichtet, einen Bart zu tragen und knielange Hosen anzuziehen, eine Vorschrift, die die persönliche Freiheit und individuelle Ausdrucksformen weiter begrenzt.

Die Vorschriften, die auf der strengen Auslegung des islamischen Scharia-Rechts basieren, umfassen ein Verbot von Homosexualität, Glücksspiel und Ehebruch, sowie restriktive Kleidungsvorschriften für Männer, die unter anderem den Bartwuchs reglementieren.

Die Rolle der Sittenpolizei

Unterstützt durch das neue Gesetz, hat die Sittenpolizei umfassende Befugnisse erhalten, um die Einhaltung dieser Vorschriften zu überwachen und durchzusetzen.

Verstöße können mit Verwarnungen, Drohungen, Geldstrafen und sogar Haftstrafen geahndet werden. In schweren Fällen werden die Beschuldigten vor Gericht gestellt, was das Klima der Angst und Unterdrückung weiter verschärft.

Das Justizministerium der Taliban fördert eine extreme Auslegung des Scharia-Rechts, die das tägliche Leben in Afghanistan reglementiert und grundlegende Menschenrechte, besonders von Frauen und Minderheiten, untergräbt.

Internationale Isolation und interne Repression

Trotz der scharfen internationalen Kritik und der anhaltenden Isolation setzen die Taliban ihre strenge Interpretation des Islams fort. Dies hat insbesondere drastische Auswirkungen auf die Rechte und das tägliche Leben von Frauen in Afghanistan.

Die internationale Gemeinschaft hat bislang keine der islamistischen Machthaber als formale Regierung anerkannt, was die prekäre Lage der Menschen in Afghanistan weiter kompliziert.

Ein Klima der Angst

Die UN-Unterstützungskommission für Afghanistan (Unama) hat die Praktiken der Sittenwächter bereits kritisiert und ihnen vorgeworfen, ein Klima der Angst zu schaffen.

Die Einführung des "Tugend"-Gesetzes verstärkt diese Tendenzen und unterstreicht die radikale Agenda der Taliban, eine Gesellschaft zu formen, die ihren rigiden moralischen und religiösen Kodizes entspricht. Während die Welt zuschaut, versinkt Afghanistan tiefer in eine Ära der Unterdrückung, in der persönliche Freiheit und individuelle Rechte verwehrt bleiben.