05. Oktober, 2024

Unternehmen

Impfstoffrechte weg: Curevac setzt alles auf eine Karte

Mit einem neuen Mega-Deal setzt Curevac alles auf eine Karte. Der Verkauf seiner wertvollen mRNA-Impfstoffkandidaten könnte das Unternehmen retten oder in eine ungewisse Zukunft stürzen.

Impfstoffrechte weg: Curevac setzt alles auf eine Karte
Mit dem Verkauf seiner Impfstoffkandidaten an GSK strebt Curevac eine umfassende Neuausrichtung seiner Forschungsstrategie an.

Wendepunkte sind oft mit großen Ankündigungen verbunden. Für das Tübinger Unternehmen Curevac bedeutet dies eine strategische Neuorientierung durch den Verkauf seiner mRNA-Impfstoffkandidaten für Covid-19 und Grippe an GlaxoSmithKline (GSK).

Die Entscheidung, die für eine sofortige Zahlung von 400 Millionen Euro sorgt, markiert das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen, vielversprechenden Phase für Curevac.

Alexander Zehnder, der CEO von Curevac, sieht in dem Deal mehr als nur eine finanzielle Transaktion.

„Dieser Schritt stärkt unsere finanzielle Basis und eröffnet uns neue Möglichkeiten, unsere Forschungs- und Entwicklungsbemühungen neu zu fokussieren“, erklärte er.

Es ist ein Befreiungsschlag, der dem Unternehmen erlaubt, sich von den Rückschlägen der Vergangenheit zu erholen und mit frischem Kapital zukunftsorientierte Projekte zu finanzieren.

Eine langjährige Partnerschaft zahlt sich aus

Seit 2020 arbeitet Curevac mit GSK zusammen, einer Partnerschaft, die zunächst durch Investitionen und Zahlungen gekennzeichnet war, welche die Entwicklung der mRNA-Technologie vorantreiben sollten.

Die aktuelle Vereinbarung ist nicht nur eine Erweiterung dieser Kooperation, sondern auch ein strategischer Schachzug, der die Beziehungen zwischen den Unternehmen verstärkt und gleichzeitig Curevac die notwendige Flexibilität bietet, sich auf neue Forschungsgebiete zu konzentrieren.

Die Reaktion des Marktes auf diese Nachricht war eindeutig positiv. Die Aktie von Curevac sprang um etwa 25 Prozent auf einen Wert von 3,90 Euro an – ein klares Zeichen dafür, dass die Investoren den Mut zur Neuausrichtung begrüßen.

Zukunftspläne in einer sich wandelnden Welt

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen in der Biotech-Branche vor Herausforderungen gestellt, doch sie bot auch Lektionen über die Notwendigkeit, flexibel und adaptiv zu bleiben.

Für Curevac bedeutet der Verkauf an GSK nicht das Ende im Impfstoffgeschäft, sondern eine Gelegenheit, sich auf andere dringende medizinische und wissenschaftliche Fragen zu konzentrieren.

Der von Curevac geplante Stellenabbau, der nun 30 Prozent der globalen Belegschaft betrifft, spiegelt die schwierigen Entscheidungen wider, die in Zeiten des Wandels getroffen werden müssen. Doch durch solche Entscheidungen schafft das Unternehmen Raum für Neues.

Mit dem Verkauf der Impfstoffrechte an GSK hat Curevac nicht nur finanzielle Sicherheit gewonnen, sondern auch die Weichen für eine zukunftsorientierte Forschung gestellt.