Impax Asset Management aus London, mit verwalteten Vermögenswerten von 50 Milliarden Dollar, plant, seine Kreditexponierung deutlich zu erhöhen. Diese Strategieänderung soll den Kunden verdeutlichen, dass eine diversifizierte Einnahmequelle das Wachstum des Unternehmens wieder ankurbeln kann.
Ian Simm, Geschäftsführer von Impax, erläuterte in einem Interview, dass man von einer bisherigen einseitigen Investitionsstrategie, die zu 100 Prozent auf Aktien setzte, zu einem ausgeglicheneren Portfolio übergehen möchte. „Wenn wir uns von 100% Aktien zu einem Verteilungsmix von etwa 50-50 zwischen Aktien und Kredit entwickeln, überzeugen wir den Markt allmählich davon, dass wir beides beherrschen“, erklärte Simm. Die aktuell über 90-prozentige Aktienorientierung habe bei bestimmten Marktbedingungen gut funktioniert, sei jedoch nicht universell vorteilhaft.
Der Ansatz folgt auf Zeiten unterdurchschnittlicher Fondsrenditen, die Investoren veranlassten, Gelder zu entziehen. Seit Anfang 2022 sind die Aktienkurse von Impax um mehr als 70% gefallen. Bekannt für nachhaltig ausgerichtete Investmentstrategien strebt Impax an, die Aktienanteile innerhalb von fünf bis zehn Jahren auf wahrscheinlich weniger als 50% zu reduzieren, um das Anlageportfolio zu diversifizieren.
Ein wesentlicher Faktor für die bisherige Underperformance sei das Versäumnis, von den enormen Gewinnen der großen Technologieunternehmen zu profitieren, so Simm. Allerdings nutzte Impax im Juni den Kursrückgang von Nvidia, um Anteile zu erwerben.
Das gestiegene Interesse an Krediten ergibt sich aus den volatilen Marktrahmenbedingungen, die von geopolitischen Konflikten und wirtschaftspolitischen Herausforderungen geprägt sind. Angesichts der sich wandelnden Konjunkturzyklen und Zinssenkungen sowohl der Federal Reserve als auch der Europäischen Zentralbank, sieht Simm in einem breiteren Einnahmespektrum klare Vorteile. „Über die nächsten fünf Jahre planen wir, unsere Abhängigkeit von Aktieninvestments zu reduzieren und stärker auf festverzinsliche Wertpapiere zu setzen.“