16. September, 2024

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IMO-Chef optimistisch: Schifffahrt auf Kurs Richtung Klimaneutralität bis 2050

IMO-Chef optimistisch: Schifffahrt auf Kurs Richtung Klimaneutralität bis 2050

Der Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO, Arsenio Dominguez, zeigte sich während der Messe für Schiffbau, Maschinen und Meerestechnik SMM in Hamburg zuversichtlich, dass die Schifffahrtsbranche das Klimaschutzziel erreichen wird. Dominguez betonte: "Wir sind auf Kurs", und erinnerte daran, dass sich die IMO-Mitglieder letztes Jahr darauf geeinigt hatten, die internationale Schifffahrt bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Derzeit sind mehr als 170 Staaten, darunter auch Deutschland, die Vereinigten Staaten und China, Mitglied der Organisation.

Dominguez unterstrich, dass das Ziel für 2050 erreichbar sei und zweifelte nicht daran. Er hob hervor, dass neue Technologien eine entscheidende Rolle bei dieser Transformation spielen werden. Allerdings wies er auch auf die Herausforderungen hin, die mit diesem Wandel einhergehen: "Es ist ein Preis zu zahlen." Wie die Internationale Energieagentur berichtete, machte der Schiffsverkehr 2022 weltweit etwa zwei Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen aus.

Uwe Lauber, der Vorstandsvorsitzende von MAN Energy Solutions, einer Tochtergesellschaft von VW, sprach ebenfalls auf der Messe und bestätigte, dass die Technologie bereits verfügbar sei. Das Unternehmen bietet seit mehreren Jahren alternative Antriebstechnologien an. "Es ist nicht die Frage der Verfügbarkeit von Technologie", so Lauber. "Es ist eher die Frage der Verfügbarkeit alternativen Kraftstoffs." MAN Energy Solutions stellt unter anderem Motoren und Propeller für die Schifffahrt her.

Lauber, der zudem Mitglied des nationalen Wasserstoffrats ist, äußerte sich kritisch über die Wasserstoffpolitik in Deutschland. Er bemängelte, dass auf jede Debatte eine weitere folge, obwohl klar sei, was getan werden müsse. Er betonte, dass es nicht am Geld mangele; finanzielle Mittel in Milliardenhöhe stünden bereit. Was jedoch fehle, seien klare Entscheidungen. "Wir brauchen Wasserstoff - in gewaltigen Mengen", sagte Lauber. Denn die Schifffahrt müsse Millionen Tonnen Schweröl ersetzen und benötige dafür Wasserstoff.