In einem brisanten Fall, der die Aufmerksamkeit der politischen und juristischen Landschaft in den USA erregt, verhandelt ein Gericht in New York über die mögliche Immunität von Donald Trump in seinem Schweigegeld-Prozess. Ein bemerkenswerter Schuldspruch wegen 34 Anklagepunkten im Mai hatte den ehemaligen Präsidenten erstmals in der Geschichte des Landes für schuldig erklärt, illegale Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin getätigt zu haben. Diese sollten ihm vermeintliche Vorteile im Präsidentschaftswahlkampf 2016 verschaffen.
Richter Juan Merchan steht vor der Herausforderung zu klären, ob eine hochkarätige Entscheidung des US-Supreme-Courts auf diesen Fall angewendet werden kann. Das Gerichtsurteil des Supreme Court gewährleistet Präsidenten normalerweise eine weitreichende Immunität bei ihren Amtshandlungen. Sollte Richter Merchan Trumps Verteidigung zustimmen und diesen Rechtsanspruch gewähren, würde der Schuldspruch voraussichtlich aufgehoben werden.
Andernfalls bleibt die Frage offen, ob die für Ende November terminierte Verkündung des Strafmaßes bestehen bleibt. Für Trump könnte dies im schlimmsten Fall eine mehrjährige Haftstrafe bedeuten, doch Experten zweifeln an einer solch drastischen Sanktion nach seiner Wiederwahl. Die rechtliche Auslegung und Entscheidung in diesem Verfahren werden zweifellos als Präzedenzfall für die zukünftige Beurteilung der Macht und Grenzen der präsidialen Immunität in den USA dienen.