18. März, 2025

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Immobiliensektor unter Druck: Analystenstimmen stiften Verunsicherung

Immobiliensektor unter Druck: Analystenstimmen stiften Verunsicherung

Analystenstimmen, die zur Vorsicht mahnen, drückten am Montag zeitweise die Kurse deutscher Immobilienkonzerne. Die Analysten der Deutschen Bank sowie das US-Analysehaus Bernstein Research äußerten sich in Anbetracht eines milliardenschweren Finanzpakets und steigender Anleiherenditen in Deutschland pessimistisch zu den Immobilienwerten. Ihre Kaufempfehlungen für Vonovia wurden gestrichen, zudem erfuhren auch LEG eine Herabstufung. Der Sektor konnte jedoch die zwischenzeitlichen Verluste weitgehend wieder auffangen.

Bernstein-Experten verweisen auf die "whatever it takes"-Wachstumsinitiative, die mögliche zukünftige Kanzler Friedrich Merz vorantreiben könnte, und die daraus resultierenden steigenden Anleiherenditen in Kontinentaleuropa. Diese Entwicklung leitet laut den Experten möglicherweise eine neue Ära für Anleihen und Wachstumsperspektiven ein, die vor allem hoch verschuldete Immobilienkonzerne betrifft. Die aktuellen Bewertungen der Sektorunternehmen spiegeln erhöhte Risiken und Unsicherheiten wider.

Der Deutsche-Bank-Analyst Thomas Rothäusler prognostiziert eine Bund-Rendite von 3,0 Prozent als Basisszenario. Auch wenn das geplante Infrastrukturpaket ausbleiben sollte, erwartet er eine neue Investitionswelle. Die Fundamentaldaten könnten durch höhere Renditen zwar moderat belastet werden, dennoch könnte die Verschuldung der Immobilienunternehmen steigen. Er geht daher von weiteren Verkäufen bestehender Immobilienbestände aus, sieht jedoch die Dividenden nicht in Gefahr.

Besonders kritisch betrachtet Rothäusler Vonovia, das aufgrund seiner hohen Zinssensitivität im Dax 0,3 Prozent verlor. LEG konnte im MDax gegen Ende zulegen, nachdem die Aktie zwischenzeitlich um 3,3 Prozent gefallen war; sie wird als weniger zinssensitiv eingestuft. Deutsche Wohnen gab leicht nach, während Aroundtown und TAG Immobilien Kursgewinne verzeichneten.

Der Nebenwerte-Index SDax sah ein Minus von 1,3 Prozent bei Grand City Properties. Die Aroundtown-Tochter konnte nicht von der Aussicht auf eine Dividendenausschüttung profitieren, die nach Jahren der Pause spätestens für 2025 geplant ist. Rothäusler bleibt hinsichtlich Grand City besonders kritisch, vor allem wegen der hohen Verschuldung.