22. Dezember, 2024

Immobilien

Immobilienpreise: Trotz Zinsen bleibt der Druck hoch

Hohe Bauzinsen und stagnierende Bautätigkeiten bremsen den Immobilienmarkt. Doch in Deutschlands Großstädten bleibt die Nachfrage hoch – mit teils überraschenden Entwicklungen in einzelnen Segmenten.

Immobilienpreise: Trotz Zinsen bleibt der Druck hoch

Moderater Anstieg: Immobilienmarkt im Wandel

Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt ein differenziertes Bild. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Preise für Wohnungen und Häuser im dritten Quartal 2024 im Durchschnitt um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Das ist ein deutlich langsamerer Anstieg als noch im Frühsommer, als die Preise binnen drei Monaten um 1,5 Prozent kletterten.

Preise für Wohnimmobilien im 3. Quartal 2024: -0,7 % zum Vorjahresquartal
Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland sind im 3. Quartal 2024 gegenüber dem 3. Quartal 2023 um durchschnittlich 0,7 % gesunken. Im 2. Quartal 2024 lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal noch bei 2,5 %. Gegenüber dem Vorquartal sind die Preise für Wohnimmobilien um 0,3 % gestiegen und damit weniger stark als im 2. Quartal 2024 (+1,5 %).

Im Jahresvergleich bleiben Immobilien dennoch günstiger: Die Preise lagen 0,7 Prozent unter dem Niveau des dritten Quartals 2023. Diese Entwicklung spiegelt vor allem die Auswirkungen hoher Bauzinsen und einer gedämpften Nachfrage wider – zumindest in ländlichen Regionen.

Ländliche Regionen verlieren weiter an Boden

Besonders in dünn besiedelten Gebieten zeigt sich ein klarer Preisrückgang. Wohnungen waren hier 1,8 Prozent günstiger als im Vorquartal und sogar 5,7 Prozent billiger als vor einem Jahr.

Häuser verloren im Jahresvergleich 2,1 Prozent an Wert. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Attraktivität ländlicher Immobilien sinkt, da viele Käufer in Zeiten hoher Finanzierungskosten eine rentable Lage bevorzugen.


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Ballungsräume trotzen der Flaute

In den kreisfreien Großstädten hingegen ist ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Wohnungen verteuerten sich um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch Häuser legten kurzfristig zu, mit einem Plus von 1,5 Prozent innerhalb eines Quartals.

Bemerkenswert sind die Entwicklungen in den sieben größten Städten – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. Hier fielen die Preise für Häuser überraschend um 5,3 Prozent im Jahresvergleich und um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Wohnungen hingegen stiegen leicht um 0,5 Prozent, was auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach kleineren, zentral gelegenen Immobilien hindeutet.

Die Zinsen als entscheidender Faktor

Experten sehen die hohen Bauzinsen als Hauptgrund für die gebremste Dynamik am Markt. „Viele potenzielle Käufer haben ihre Pläne zurückgestellt, was das Angebot an verfügbaren Objekten erhöht hat“, erklärt ein Immobilienanalyst. Gleichzeitig sorgt der Mangel an Neubauten in Großstädten dafür, dass Preise dort kaum nachgeben.