Der deutsche Immobilienmarkt, der seit über anderthalb Jahren eine Talfahrt erlebt hat, könnte nach Einschätzung führender Branchenexperten vor einer entscheidenden Wende stehen.
„Wir befinden uns am Wendepunkt. Der Markt fängt an, sich zu erholen", so Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien, einem der größten deutschen Maklerhäuser.
Erholung am Horizont: Signale für eine Trendwende
Nach einem deutlichen Rückgang der Immobilienpreise im letzten Jahr, bei dem laut dem Statistischen Bundesamt ein Preissturz von 8,4 Prozent verzeichnet wurde, sieht Ritter nun Anzeichen einer Stabilisierung.
„Die Daten zeigen, dass wir den Boden erreicht haben könnten. Die Kauflust ist seit Jahresbeginn zurückgekehrt“, erklärt Ritter.
Dies deutet auf eine mögliche Entspannung des Marktes hin, nachdem die Preise für Bestandsimmobilien Ende 2023 durchschnittlich 14 Prozent unter ihrem Höchststand lagen.
Der Hauptgrund für den Rückgang der Immobilienpreise waren die stark gestiegenen Zinsen, die die Finanzierungskosten deutlich erhöht haben. Doch auch hier gibt es Lichtblicke. Da die Zinsen ihren Höhepunkt wahrscheinlich hinter sich gelassen haben, wird die Nachfrage wieder mehr belebt. Eine leichte Verknappung des Angebots könnte zusätzlich dazu beitragen, dass die Preise im Laufe des Jahres wieder anziehen.
Skepsis bleibt: Keine großen Sprünge erwartet
Trotz der positiven Signale warnen Marktexperten vor überzogenen Erwartungen:
„Deutliche Preissprünge sind unwahrscheinlich. Aber wir erwarten, dass die Preise langfristig wieder zulegen werden.“
Diese vorsichtige Prognose spiegelt die allgemeine Unsicherheit wider, die nach wie vor den Markt prägt.
Die Belebung des Interesses an Wohnimmobilien könnte ein frühes Indiz dafür sein, dass die Verbraucher wieder Vertrauen in den Markt fassen. Dies wird unterstützt durch die zunehmende Anzahl von Anfragen bei Immobilienmaklern und die leichte Entspannung bei den Finanzierungskonditionen.
Während sich der Wohnimmobilienmarkt auf eine Erholung zubewegt, bleibt die Lage im Bereich der Gewerbeimmobilien weiterhin angespannt, eine Facette des Marktes, die skeptisch betrachtet wird.
„Hier sehen wir noch keine Anzeichen einer Erholung", so die Meinung aus der Branche.