02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Immobilienmarkt USA: Null-Prozent-Darlehen im Fokus

Immobilienmarkt USA: Null-Prozent-Darlehen im Fokus

Der mittlere Verkaufspreis für Immobilien in den USA hat die Marke von 400.000 USD überschritten. Um private Hypothekenversicherungen zu umgehen, müssten Käufer bei einer Anzahlung von 20 Prozent mehr als 80.000 USD aufbringen. Dies ist für viele Amerikaner schwer zu erreichen, da das Ansparen solcher Summen Jahre dauern kann. Glücklicherweise gibt es Hypothekenprodukte, die keine Anzahlung erfordern. Ein Null-Prozent-Darlehen kann den Traum vom Eigenheim deutlich beschleunigen.

Ein Null-Prozent-Darlehen verlangt keine Anzahlung und finanziert somit 100 Prozent des Kaufpreises. Zwar qualifizieren sich nicht alle Interessenten für diese Art von Finanzierung, doch jene, die es tun, können ohne jahrelanges Sparen den ersten Schritt zum Eigenheim machen.

Zwei Arten von Darlehen, die keine Anzahlung erfordern, sind VA-Darlehen und USDA-Darlehen. VA-Darlehen werden vom US Department of Veterans Affairs versichert und stehen berechtigten aktiven Militärangehörigen, Veteranen sowie deren Familien zur Verfügung. Ein Anspruchsnachweis der VA ist notwendig, und die meisten Kreditgeber erwarten eine Mindestkreditwürdigkeit von 620. Darüber hinaus sollte das Verhältnis von Schulden zu Einkommen unter 50 Prozent liegen, um die Chancen auf Kreditzusage zu maximieren.

USDA-Darlehen, vom US Department of Agriculture abgesichert, richten sich an Haushalte mit geringerem bis mittlerem Einkommen in ländlichen Gebieten. Diese Darlehen setzen keine Anzahlung voraus, haben jedoch strenge Einkommensgrenzen, die je nach Standort und Haushaltsgröße variieren. Die Immobilie muss sich zudem in einem ländlichen oder vorstädtischen Gebiet befinden. Die 2024er Darlehensgrenze liegt in den meisten Regionen bei 398.600 USD, kann in teureren Gegenden jedoch höher sein – wie etwa in Santa Cruz County, Kalifornien, mit 970.800 USD.

Obwohl Null-Prozent-Darlehen den Zugang zum Wohneigentum erleichtern, gehen sie auch mit Nachteilen einher, wie höheren monatlichen Raten und Zinszahlungen über die gesamte Kreditlaufzeit. Potenzielle Käufer sollten diese Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Null-Prozent-Darlehen sind nicht die einzige Option für Käufer, die nur wenig erspart haben. Beispielsweise benötigen manche konventionellen Kreditprogramme nur eine Anzahlung von 3 Prozent. FHA-Darlehen, abgesichert durch die Federal Housing Administration, erfordern bei einer Kreditwürdigkeit von 580 oder höher eine Anzahlung von 3,5 Prozent.

Einige Kreditgeber bieten auch Programme an, bei denen nur 1 Prozent der Anzahlung erbracht werden muss, während der Kreditgeber die restlichen 2 Prozent übernimmt. Interessierte sollten sich über die individuellen Anforderungen und Bedingungen der Kreditgeber, wie Rocket Mortgage, Guild Mortgage und United Wholesale Mortgage, informieren. Zudem bieten viele Bundesstaaten und Landkreise Anreizprogramme für Erstkäufer, etwa niedrige Zinssätze oder Unterstützung bei der Anzahlung und den Abschlusskosten.

Ein Null-Prozent-Darlehen kann eine gute Möglichkeit sein, den Sprung ins Eigenheim zu schaffen, besonders für jene mit wenig oder gar keinem Ersparten. Höhere monatliche Zahlungen und Zinsen über die Laufzeit des Kredits sowie das Risiko schwankender Immobilienwerte sind jedoch zu bedenken. Eine Beratung durch einen Finanzexperten kann hier wertvolle Unterstützung bieten.