15. Januar, 2025

Märkte

Immobilienmarkt unter Druck: Zwangsversteigerungen nehmen in Deutschland zu

Immobilienmarkt unter Druck: Zwangsversteigerungen nehmen in Deutschland zu

Die Zwangsversteigerungen von Immobilien in Deutschland erleben einen deutlichen Anstieg. Nach eingehender Analyse des Fachverlags Argetra ist die Zahl der Gerichtsverfahren im Jahr 2024 auf 13.445 gestiegen, verglichen mit 12.332 im Vorjahr. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Dynamik dieses Trends an Fahrt gewinnt. Argetra hat gründlich die Daten von Zwangsversteigerungsterminen an nahezu 500 Amtsgerichten des Landes ausgewertet. Daraus geht hervor, dass der Wert der im Zwangsverfahren versteigerten Immobilien von rund 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2024 angestiegen ist. Die schwächelnde Wirtschaft und die steigende Arbeitslosigkeit hinterlassen ebenso Spuren wie der wackelige Immobilienmarkt. Auch wenn die Zinsen nach einem vorherigen starken Anstieg geringfügig gesunken sind, zeichnet sich kein neuer Immobilienboom ab. Die finanzielle Belastung für Immobilienfinanzierungen hat für Privatpersonen in den letzten drei Jahren zugenommen. Für 2025 sagt Argetra eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei den Zwangsversteigerungen voraus. Interessanterweise erreicht nur die Hälfte der Zwangsversteigerungen die Gerichtssäle; die anderen Immobilien finden abseits der Gerichte neue Eigentümer. Besonders Nordrhein-Westfalen sticht hervor und führt seit Jahren die Statistik mit rund 21 Prozent der Fälle an. Bundesweit waren 2024 durchschnittlich 33 von 100.000 Haushalten von Zwangsversteigerungen betroffen, wobei Thüringen mit 59 Terminen pro 100.000 Haushalten die Liste anführte, während Bayern mit 25 Terminen am unteren Ende lag.