Für Jill Comfort, die Eigentümerin von Comfort Realty in Maricopa, Arizona, gestaltet sich das Jahr 2024 bisher als Herausforderung. Die Immobilienmaklerin zeigt sich insbesondere von den anhaltend hohen Zinsen betroffen, was vor allem Erstkäufer aus dem Markt drängt. 'Viele warten lieber ab, da die monatlichen Raten durch die hohen Zinsen stark ansteigen', sagt Comfort. Selbst jene, die mutig genug sind, einen Kauf in Erwägung zu ziehen, kämpfen mit der Unbeständigkeit des Marktes. Ein anschauliches Beispiel ihrer Kundschaft illustriert diese Problematik deutlich: Ein Kunde erhielt ein Kreditangebot, bevor die Federal Reserve ihre Senkungen ankündigte. Dennoch stiegen die Zinsen in der Folgeperiode erneut an, wodurch die Raten den ursprünglich kalkulierten Betrag deutlich überstiegen – eine Quelle steter Frustration. Am 18. September, dem Tag der ersten Zinssenkung im Jahr 2024 durch die Fed, lag der durchschnittliche Zinssatz für 30-jährige Festhypotheken bei 6,09%. Doch bereits drei Monate später, nach der dritten Senkung, zeigt sich, dass die Hypothekenzinsen mit 6,72% gestiegen sind, wie Daten von Freddie Mac belegen. Ein Paradox, das Fragen aufwirft. Die Marktdynamiken erklären sich teilweise durch den Einfluss der Renditen auf 10-jährige US-Staatsanleihen, welche Hypothekenzinsen oft widerspiegeln. Erwartet der Markt eine höhere Inflation, fordern Investoren höhere Renditen. Dies bedingt eine Abwärtsspirale bei den Anleihekursen, wodurch deren Renditen wiederum ansteigen. Während die Hypothekenzinsen tendenziell dem Anleihemarkt folgen, besteht dennoch eine deutliche sogenannte 'Spread' zwischen beiden. Im September lag das Verhältnis der 30-jährigen Festhypothek bei 6,09% im Vergleich zu einer Rendite von 4,10% bei 10-jährigen Staatsanleihen. Hypotheken bringen zusätzliche Risiken: neben der Ausfallmöglichkeit der Kreditnehmer bietet ihnen die Option zur jederzeitigen Refinanzierung ohne Strafgebühren, weshalb Investoren höhere Renditen als Ausgleich verlangen.