Der Immobilienmarkt befindet sich in einem spürbaren Wandel. Experten aus der Branche prognostizieren, dass Häuser mit Öl- oder Gasheizungen in den kommenden Jahren nur noch mit steigenden Preisnachlässen verkauft werden können. Bereits jetzt zeigt sich ein klarer Trend: Während unsanierte Immobilien deutlich günstiger sind, gewinnen energieeffiziente Wohnobjekte an Wert. Das Preisgefälle zwischen diesen beiden Kategorien dürfte sich nach einhelligen Meinungen der Fachleute in naher Zukunft weiter vergrößern.
Nach den deutlichen Preisrückgängen im Vorjahr erleben Wohnimmobilien derzeit eine Preisrally. "Seit Jahresbeginn 2024 beobachten wir über alle Gebäudeklassen hinweg Preissteigerungen", erklärt Oliver Adler, Immobilienexperte bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Im Durchschnitt stiegen die Preise um 2,4 Prozent, wobei sich einige Objekte stärker verteuerten als andere.
Die traditionelle Einschätzung, dass die Lage einer Immobilie der ausschlaggebende Faktor für den Preis ist, wird zunehmend hinterfragt. Laut Adler spielen nun das Alter, die Lage und vor allem die Energieeffizienzklasse eine wichtige Rolle bei der Preisfindung. Insbesondere bei älteren und energetisch unsanierten Immobilien, die eine Energieeffizienzklasse von D oder schlechter aufweisen, sind in mittel- bis langfristiger Perspektive Preisabschläge von 20 bis 30 Prozent zu erwarten. Diese Entwicklung könnte den bestehenden Immobilienmarkt umfassend umkrempeln und neue Prioritäten setzen.