11. Februar, 2025

Wirtschaft

Immobilienmarkt: Ein Tal der Tränen voraus

Immobilienmarkt: Ein Tal der Tränen voraus

Der deutsche Wohnungsmarkt steht vor einer herausfordernden Zeit, so die Einschätzung des Rats der Immobilienweisen in ihrem aktuellen Frühjahrsgutachten. Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft beschreibt die bevorstehenden Jahre als ein "Tal der Tränen", verursacht durch die Diskrepanz zwischen den benötigten und tatsächlich gebauten Wohnungen.

Für das Jahr 2024 prognostizieren die Experten lediglich 210.000 neue Baugenehmigungen, was einem drastischen Rückgang von 45 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Besonders in urbanen Ballungsräumen wird die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum hoch bleiben, was eine weitere Erhöhung der Mieten in gefragten Stadtlagen zur Folge haben dürfte.

Trotz der Herausforderungen sieht das Gutachten auch Lichtblicke. Niedrigere Zinsen und verbesserte Finanzierungsbedingungen könnten bis Mitte 2025 zu einer Erholung der Investitionen im Wohnungsbau führen.

Der Rat mahnt zugleich zu weiteren Reformen in Politik und Wirtschaft. Iris Schöberl, Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses, fordert eine Reduzierung der Regulierung sowie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Insbesondere kommunale Bemühungen in den Bereichen Digitalisierung, Bürokratieabbau und personelle Ressourcenausweitung werden als entscheidende Hebel gesehen.

Zusätzlich sind wirtschaftliche Anreize erforderlich, um Investitionen anzukurbeln. Kritisiert werden die bisherigen kleinteiligen Förderprogramme, die selten die gewünschten Effekte zeigten. Strukturreformen, die auch steuerliche Aspekte berücksichtigen, seien unumgänglich.