15. November, 2024

Reichtum

Immobilieneigenkapital: Verlockend, aber mit Vorsicht zu genießen

Immobilieneigenkapital: Verlockend, aber mit Vorsicht zu genießen

Die Nutzung von Eigenkapital aus der eigenen Immobilie als Ausweg aus Schulden wirkt auf den ersten Blick verführerisch. Es gibt zwei Hauptmöglichkeiten, dieses Kapital freizusetzen: entweder durch eine sogenannte „Cash-out-Refinanzierung“ oder durch ein Immobiliendarlehen. Bei einer Cash-out-Refinanzierung wird das Eigenkapital in Bargeld umgewandelt, während ein Immobiliendarlehen Ihnen einen festen Betrag gibt, der zurückgezahlt werden muss. Doch Vorsicht ist geboten.

Die Finanzexpertin Tiffany Aliche hat kürzlich auf Instagram erklärt, dass diese Methoden für sie die "allerletzte Option" zur Schuldenregulierung darstellen. Man könnte erwarten, dass Hausbanken ihre Kredite ohne Gebühren anbieten, aber das ist selten der Fall. Auch wenn keine Vermittlungsprovisionen wie beim Hauskauf anfallen, schlagen die Abschlusskosten zu Buche. Diese können Titelgebühren, Schätzkosten und Gebühren des Kreditgebers umfassen.

Laut der US Bank betragen die Abschlusskosten für eine Cash-out-Refinanzierung zwischen 2 % und 5 % des Darlehensbetrags. Für ein Immobiliendarlehen liegt dieser Wert bei 2 % bis 6 %, wie Rocket Mortgage informiert.

Doch spart eine Cash-out-Refinanzierung tatsächlich mehr Zinsen als die anfänglichen Gebühren? Wenn dem nicht so ist, sollten andere Wege zur Schuldenregulierung in Betracht gezogen werden.

An erster Stelle steht die Möglichkeit, das eigene Einkommen zu erhöhen oder die Ausgaben zu reduzieren. Ein Immobiliendarlehen oder eine Cash-out-Refinanzierung vergrößern lediglich die Schulden, ohne die Ursache anzugehen. Ein Beispiel: Wer 40.000 Dollar aus seinem Haus holt, um Kreditkartenschulden zu tilgen, steht dennoch mit 40.000 Dollar Schulden da. Ohne die zugrundeliegenden Ursachen der Verschuldung zu adressieren, verschiebt man das Problem lediglich.

Laut Aliche verfallen viele Menschen nach der Tilgung ihrer Kreditkartenschulden in alte Muster und häufen erneut Schulden an. Die aktuell hohen Zinssätze können zudem dazu führen, dass die Refinanzierungen teurer werden als die Ersparnisse durch die Schuldenregulierung.