11. Februar, 2025

Immobilien

Immobilienboom? Fehlanzeige! Markt bleibt fragil

Nach einem historischen Preisverfall stabilisiert sich der Markt. Doch der Aufschwung bleibt fragil – und regional sehr unterschiedlich.

Immobilienboom? Fehlanzeige! Markt bleibt fragil
Deutschlands Immobilienmarkt erholt sich – langsam. Während Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser teils deutliche Preiszuwächse verzeichnen, stagnieren Eigentumswohnungen oder verzeichnen sogar minimale Rückgänge. Besonders in Großstädten zeigen sich große Unterschiede: Dresden boomt, Frankfurt verliert. Doch bleibt der Aufschwung bestehen oder kommt die nächste Delle?

Stagnation oder Wende? Die aktuellen Zahlen im Überblick

Noch ist die Lage am Immobilienmarkt von Unsicherheit geprägt. Zwar zeigt der neue Immobilienpreisindex Greix, dass sich die Preise nach dem massiven Einbruch von 2023 stabilisieren, doch von einem neuen Boom kann keine Rede sein.

Die aktuellen Entwicklungen:

  • Eigentumswohnungen: -0,1 % zum Vorquartal, aber +0,5 % zum Vorjahr
  • Einfamilienhäuser: +1,8 % im Quartalsvergleich
  • Mehrfamilienhäuser: +5,4 % – hier geht es am stärksten nach oben

Grund für die insgesamt vorsichtige Erholung sind weiterhin hohe Finanzierungskosten. Trotz einer jüngsten Zinssenkung der EZB sind Immobiliendarlehen nicht günstiger geworden.


Großstadt-Vergleich: Dresden mit Rekordplus, Frankfurt im Minus

Während manche Städte stark zulegen, kämpfen andere weiterhin mit fallenden Preisen. Dresden verzeichnete mit +4,4 % den größten Preisanstieg unter den Großstädten. Das liegt unter anderem daran, dass die Stadt mit 3.400 Euro pro Quadratmeter noch vergleichsweise günstig ist.

Anders sieht es in Frankfurt aus: -1,6 % Preisrückgang im letzten Quartal. Auch Hamburg (-0,2 %) und Berlin (-0,3 %) zeigen einen leichten Abwärtstrend.

Weitere Entwicklungen:

  • Leipzig: +0,6 %
  • Stuttgart: +0,2 %
  • Hamburg: -0,2 %
  • Berlin: -0,3 %

Wie geht es weiter? Experten bleiben vorsichtig

Ob die aktuelle Stabilisierung von Dauer ist, bleibt offen. Der Wohnungsmarkt erholt sich zwar langsam, aber die Kaufzurückhaltung bleibt groß. 2024 wurden fast ein Drittel weniger Eigentumswohnungen verkauft als im Rekordjahr 2021.

Immobilienexperte Jonas Zdrzalek vom IfW Kiel warnt:
„Die Liquidität im Markt nimmt zu, das deutet auf nachlassende Unsicherheit hin – aber von einem neuen Boom sind wir weit entfernt.“

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bleibt die Inflationsentwicklung: Rechnet man die Inflation ein, liegen die aktuellen Preise für Eigentumswohnungen 21 % unter ihrem Höchststand von 2022.

Der Immobilienmarkt zeigt erste Erholungszeichen – aber die Lage bleibt fragil. Die Preise ziehen in manchen Segmenten an, während andere noch stagnieren. Ohne deutlich sinkende Zinsen dürfte die Kaufzurückhaltung anhalten.