Stagnation oder Wende? Die aktuellen Zahlen im Überblick
Noch ist die Lage am Immobilienmarkt von Unsicherheit geprägt. Zwar zeigt der neue Immobilienpreisindex Greix, dass sich die Preise nach dem massiven Einbruch von 2023 stabilisieren, doch von einem neuen Boom kann keine Rede sein.
Die aktuellen Entwicklungen:
- Eigentumswohnungen: -0,1 % zum Vorquartal, aber +0,5 % zum Vorjahr
- Einfamilienhäuser: +1,8 % im Quartalsvergleich
- Mehrfamilienhäuser: +5,4 % – hier geht es am stärksten nach oben
Grund für die insgesamt vorsichtige Erholung sind weiterhin hohe Finanzierungskosten. Trotz einer jüngsten Zinssenkung der EZB sind Immobiliendarlehen nicht günstiger geworden.
Großstadt-Vergleich: Dresden mit Rekordplus, Frankfurt im Minus
Während manche Städte stark zulegen, kämpfen andere weiterhin mit fallenden Preisen. Dresden verzeichnete mit +4,4 % den größten Preisanstieg unter den Großstädten. Das liegt unter anderem daran, dass die Stadt mit 3.400 Euro pro Quadratmeter noch vergleichsweise günstig ist.
Anders sieht es in Frankfurt aus: -1,6 % Preisrückgang im letzten Quartal. Auch Hamburg (-0,2 %) und Berlin (-0,3 %) zeigen einen leichten Abwärtstrend.
Weitere Entwicklungen:
- Leipzig: +0,6 %
- Stuttgart: +0,2 %
- Hamburg: -0,2 %
- Berlin: -0,3 %
Wie geht es weiter? Experten bleiben vorsichtig
Ob die aktuelle Stabilisierung von Dauer ist, bleibt offen. Der Wohnungsmarkt erholt sich zwar langsam, aber die Kaufzurückhaltung bleibt groß. 2024 wurden fast ein Drittel weniger Eigentumswohnungen verkauft als im Rekordjahr 2021.
Immobilienexperte Jonas Zdrzalek vom IfW Kiel warnt:
„Die Liquidität im Markt nimmt zu, das deutet auf nachlassende Unsicherheit hin – aber von einem neuen Boom sind wir weit entfernt.“
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bleibt die Inflationsentwicklung: Rechnet man die Inflation ein, liegen die aktuellen Preise für Eigentumswohnungen 21 % unter ihrem Höchststand von 2022.
Der Immobilienmarkt zeigt erste Erholungszeichen – aber die Lage bleibt fragil. Die Preise ziehen in manchen Segmenten an, während andere noch stagnieren. Ohne deutlich sinkende Zinsen dürfte die Kaufzurückhaltung anhalten.