Die trübe Performance von Immobilienaktien im aktuellen Jahr weckt das Interesse von Anlegern und Analysten gleichermaßen. Angesichts der Aussicht auf steigendes Wirtschaftswachstum und rückläufige Inflation sehen Experten Potenzial für eine bemerkenswerte Erholung.
Insbesondere die günstige Bewertung europäischer und deutscher Immobilienaktien im Vergleich zum Nettoinventarwert (NAV) weckt Optimismus.
Nach historischen Mustern könnte der Zeitraum nach dem Ende eines geldpolitischen Straffungszyklus besonders renditeträchtig für Investoren sein, so Michael Gobitschek von Skagen.
Aktuell beträgt der Kursabschlag der Aktien zum Marktwert der Immobilien im Portfolio in Europa rund 35 Prozent, ein Niveau, das zuletzt während der globalen Finanzkrise und der Hochphase der Coronapandemie verzeichnet wurde.
Inmitten dieser Entwicklungen richten sich die Augen auf ausgewählte deutsche Immobilienaktien, von denen einige Analysten ein beträchtliches Potenzial erwarten.
Vonovia: Schuldenabbau im Fokus, aber Gemischte Meinungen
Die Vonovia-Aktie, als einzige Immobilienaktie im DAX, hält eine Sonderstellung. Goldman Sachs bekräftigt sie auf der "Conviction Buy"-Liste, mit einem positiven Ausblick auf mögliche Veräußerungsgewinne.
Trotz überdurchschnittlicher Verschuldung positioniert sich Vonovia als eine potenzielle Gewinnerin.
Analysten sind jedoch geteilter Meinung, und 2024 könnte ein entscheidendes Jahr für das Unternehmen werden.
LEG Immobilien: Positive Beurteilungen trotz möglicher Überschätzungen
Die MDAX-gelistete LEG Immobilien wird von der Baader Bank als "Top Stock Idea" eingestuft, was auf ein attraktives Chance-Risiko-Profil hinweist. Trotz optimistischer Einschätzungen gibt es auch kritische Stimmen, die auf mögliche Überschätzungen im Aktienkurs hinweisen.
Aroundtown: Bessere Aussichten, aber Skepsis bleibt
Aroundtown kehrt zum MDAX zurück, und Analysten erwarten bessere Aussichten für das kommende Jahr. Dennoch bleibt Skepsis unter Experten vorherrschend, da das Kursziel von Goldman Sachs unter dem aktuellen Niveau liegt. Eine stabile Finanzlage könnte jedoch positive Auswirkungen auf die künftige Refinanzierung haben.
Grand City Properties: Bessere Voraussetzungen für Stabilität
Grand City Properties profitiert von einem Fokus auf Wohnimmobilien und besseren Voraussetzungen im Vergleich zu anderen Unternehmen im MDAX. Trotz guter Kursentwicklung wird die Aktie als unterbewertet betrachtet, wobei Analysten geteilter Meinung sind.
Hamborner REIT: Optimistische Prognosen und Potenzial
Der Gewerbeimmobilienspezialist Hamborner REIT erhöhte seine Jahresprognose und erntete Lob von Analysten. Das Unternehmen zeigt sich robust in einem herausfordernden Markt, und Analysten prognostizieren ein beträchtliches Potenzial, wobei das durchschnittliche Kursziel fast 30 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt.
Patrizia: Warten auf die Markterholung
Patrizia, als Unterstützer von Großinvestoren, könnte von einer Markterholung profitieren. Analysten sind optimistisch, während einige Kritiker auf Gewinnschwankungen hinweisen. Dennoch wird der Aktie ein erhebliches Kurspotenzial zugeschrieben.
Deutsche Wohnen: Restbestände im Fokus
Obwohl die Mehrheit der Aktien jetzt Vonovia gehört, behalten Restbestände der Deutschen Wohnen im SDAX ihre Position. Analysten werfen einen vorsichtigen Blick darauf, da die günstige Bewertung möglicherweise nicht ausreicht, um den Rückgang des Kursziels zu kompensieren.
Trotz herausfordernder Zeiten könnten diese ausgewählten Immobilienaktien Anlegern neue Chancen bieten. Die Zukunft bleibt jedoch ungewiss, und Anleger sollten sorgfältig abwägen, bevor sie in diesen volatilen Markt eintreten.