Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am Montag bekanntgegeben, dass der jamaikanische Finanzminister Nigel Clarke eine der höchsten Positionen innerhalb der Organisation übernehmen wird. Nachdem Clarke umfassende fiskalische Reformen in der Karibiknation initiiert und umgesetzt hat, wurde er von der IWF-Geschäftsführerin Kristalina Georgieva für die Position des stellvertretenden geschäftsführenden Direktors nominiert.
Clarke wird Ende Oktober seine neue Rolle antreten und Antoinette Sayeh ersetzen. Georgieva bezeichnete Clarke als „außergewöhnlichen öffentlichen Diener und Politiker“ und lobte seine Führungsqualitäten, die die Wirtschaft Jamaikas auf eine stärkere und nachhaltigere Basis gestellt haben.
Seit 2016, beginnend als Botschafter für Wirtschaft, hat Clarke wichtige Kreditlinienverhandlungen mit dem IWF geführt und wurde zwei Jahre später zum Finanzminister ernannt.
Unter seiner Führung erreichte die Zentralbank Jamaikas einen autonomen Status, und es wurde eine unabhängige Fiskalkommission etabliert. Clarke spielte ebenfalls eine maßgebliche Rolle bei der Einleitung der wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Pandemie.
Im vergangenen Jahr stufte Moody's Ratings die Regierung Jamaikas auf B1 hoch und änderte den Ausblick auf „positiv“. Zudem wurde die Insel im Juni von der Beobachtungsliste der Financial Action Task Force entfernt, was als einer der signifikanten Erfolge Clarkes Amtszeit gilt.
Premierminister Andrew Holness erklärte, dass eine Vorauswahl möglicher Nachfolger für die Positionen des Finanzministers und Parlamentariers bereits getroffen wurde.