In einem aufsehenerregenden Fall wurde der australische Informatiker Craig Wright vor dem britischen Rechtssystem zur Verantwortung gezogen. Der selbsterklärte Erfinder des Bitcoins, der fälschlicherweise behauptete, hinter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ zu stehen, erhielt ein Urteil wegen Missachtung des Gerichts durch das London's High Court. Wright hatte eine astronomische Klage in Höhe von 911 Milliarden Pfund (etwa 1,2 Billionen Dollar) gegen Block, das Zahlungsunternehmen von Twitter-Gründer Jack Dorsey, angestrengt.
Richter James Mellor stellte im Mai fest, dass Wright wiederholt gelogen und Dokumente gefälscht hatte, um seine falsche Behauptung zu stützen. Dieser Fall ging auf die Initiative der Crypto Open Patent Alliance (COPA) zurück, die Wrights rechtliche Angriffe gegen Bitcoin-Entwickler stoppen wollte. COPA argumentierte, dass Wright durch seine Klage gegen Block und andere gegen eine gerichtliche Verfügung verstoßen hatte, welche ihm untersagte, rechtliche Schritte auf Grundlage seines angeblichen Status als Satoshi oder seines vermeintlichen Eigentums an Bitcoins geistigem Eigentum zu unternehmen.
Richter Mellor stufte Wrights Handlungen als „krassen Verstoß“ gegen die Gerichtsanordnung ein. Besonders pikant: Wrights Klage wurde als „verzweifelter PR-Stunt“ gebrandmarkt, um seine Anhängerschaft bei Laune zu halten. Bei der Verkündigung des Urteils, die Wright aus der Ferne verfolgte, verweigerte er die Preisgabe seines Aufenthaltsortes.
Das Urteil sah eine einjährige Freiheitsstrafe vor, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zudem wurde Wrights Klage gegen Block endgültig abgewiesen. Der Verurteilte plant, gegen das Missachtungsurteil Berufung einzulegen, nachdem ihm jüngst das Recht verweigert worden war, gegen die Entscheidung zu appellieren, dass er nicht der Bitcoin-Erfinder ist.