11. Februar, 2025

KI

Im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz: Die intelligente Überwachung der Selbstbedienungskassen

Im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz: Die intelligente Überwachung der Selbstbedienungskassen

In der Welt des Einzelhandels von morgen stehen innovative Technologien im Mittelpunkt, denn immer mehr Supermärkte setzen auf künstliche Intelligenz zur Überwachung der Selbstbedienungskassen. Während Kunden eigenständig ihre Artikel scannen, bleiben potenzielle Auffälligkeiten im Kaufverhalten nicht unbemerkt. Diese modernen Sicherheitssysteme können – völlig unauffällig für den Kunden – stille Alarme an das Kassenpersonal senden, sollte es zu Fehlern oder seltsamen Abläufen beim Scannen kommen.

Mit über 6.000 Geschäften und weit mehr als 20.000 Selbstbedienungskassen in Deutschland sind Händler inzwischen gewillt, in KI-gestützte Lösungen zu investieren, wie der Experte des EHI Handelsforschungsinstituts, Frank Horst, erklärt. Diese Technologie ist in der Lage, Diebstahl und Bedienfehler signifikant zu reduzieren. Die Algorithmen der Software erfassen Verhaltensmuster in Echtzeit: Werden Artikel etwa nicht gescannt oder der Inhalt des Warenkorbs entspricht nicht den gescannten Artikeln, schlägt das System Alarm.

Beispielsweise kann die KI erkennen, wenn jemand einen preiswerten Barcode scannt, tatsächlich aber ein teureres Produkt einpackt. Auch Fälle wie das Einscannen von Schranktüren ohne Korpus bei Möbelhäusern wie Ikea sind keine Seltenheit, wie eine Sprecherin erläutert. Das Potenzial der Technologie, Verluste der Händler um bis zu 75 Prozent zu senken, ist beträchtlich, wie Christoph Annemüller von Diebold Nixdorf betont.

Die Implementierung solcher Systeme ist jedoch aufwendig und erfordert umfangreiche Testphasen. Fehlerhafte Alarmierungen werden Stück für Stück minimiert, bis die Software zuverlässig ist. Einige Händler wie Kaufland und Lidl zeigen Interesse an diesen Lösungen, andere wie Rewe und Rossmann haben schon erste Erfahrungen gesammelt und berichten von positiven Resultaten. Doch trotz der Fortschritte haben viele Unternehmen Bedenken bezüglich sensibler Informationen und vermeiden daher detaillierte öffentliche Auskünfte.

Am Ende bleibt die Gewissheit, dass die KI nicht zur Überwachung, sondern zur Unterstützung von Mitarbeitern und Kunden entwickelt wurde, so Annemüller. Mit einem hohen Maß an Datenschutzvertrauen und anonymisierten Abläufen sollen Missverständnisse reduziert und der Einkauf reibungslos gestaltet werden. Ein spannendes Kapitel für den Handel, das von technologischen Fortschritten ebenso wie von gesellschaftlichem Wandel geprägt ist.