In der Technologiebranche geht es oft genauso turbulent zu wie in der Politik. Besonders dann, wenn es um Patentverletzungen, geistiges Eigentum oder wettbewerbswidrige Praktiken geht. Gehäuft finden solche Konflikte ihren Höhepunkt oft vor Gericht.
Der Chiphersteller Qualcomm und das britische Unternehmen Arm Holdings stehen derzeit im Mittelpunkt eines Rechtsstreits. Arm, bekannt für seine Halbleiter- und Softwaredesigns, hat eine Lizenz von Qualcomm widerrufen, die es diesem erlaubte, Chips basierend auf Arms Standards zu entwerfen. Dies verkündete Bloomberg am 22. Oktober.
Dieser Schritt folgt einer bereits 2022 eingereichten Klage von Arm gegen Qualcomm. Der Vorwurf: Vertragsbruch und Markenrechtsverletzung. Die Beendigung dieser Architektur-Lizenz signalisiert eine Intensivierung des juristischen Kampfes, dessen Lösung nun auf dem Verhandlungsweg oder letztlich vor Gericht gesucht wird. Ein weiterer Punkt der Auseinandersetzung: Qualcomms Übernahme des Start-ups Nuvia, ebenfalls ein Lizenznehmer von Arm, und die damit verbundenen Vertragsfragen.
Beide Unternehmen werden am 6. November ihre Quartalsergebnisse präsentieren. Ein potentieller Vergleich ist trotz des drohenden Gerichtsverfahrens nicht ausgeschlossen, erklärte der Analyst Chris Versace und betonte die Wichtigkeit, die anstehenden Quartalskonferenzen aufmerksam zu verfolgen.
Besonders wichtig dabei ist Nuvias Arbeit, die Qualcomm in ihre Snapdragon-Chips integriert – ein entscheidender Bestandteil ihrer Pläne, neue PC-Chips auf Basis von künstlicher Intelligenz zu vermarkten. Diese Entwicklungen könnten laut Versace weiter für Unsicherheit bei den Qualcomm-Aktien sorgen, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird.