Die bevorstehenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst stellen Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor besondere Herausforderungen. Angesichts angespannter Haushaltslagen bei Bund und Kommunen betont die SPD-Politikerin die Notwendigkeit, eine ausgewogene Lösung zu finden. Diese müsse die Interessen des öffentlichen Dienstes berücksichtigen und zugleich den nötigen Respekt vor den Beschäftigten wahren. Die umfangreichen Forderungen der Gewerkschaften lassen jedoch Spielraum für Kompromisse. Faeser zeigt sich optimistisch und erinnert daran, dass es bereits vor zwei Jahren gelungen sei, eine faire Einigung zu erzielen. In Kooperation mit Karin Welge, Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), leitet sie die Verhandlungen auf Seite der Arbeitgeber. Gewerkschaften wie Verdi und der Beamtenbund dbb sind vor der ersten Verhandlungsrunde allerdings skeptisch. Sie warnen vor einem intensiven Tarifkonflikt und fordern acht Prozent mehr Einkommen oder mindestens 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Zudem setzen sie sich für flexiblere Arbeitszeitkonten ein. Von den Entscheidungen sind rund 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen.