Die Suche nach einem Finanzminister entwickelt sich im Team von Donald Trump zu einem hart umkämpften Hindernis, da sich die Kandidaten nahezu täglich ändern und Top-Berater ihre Argumente vor einem Millionenpublikum präsentieren. Die Diskussionen sind intensiver als bei jeder anderen Besetzungsentscheidung bislang.
Zu den Top-Anwärtern zählten letzte Woche Howard Lutnick, CEO von Cantor Fitzgerald, und Scott Bessent, ehemals bei Soros Fund Management. Doch mittlerweile ist die Lage unklarer denn je, nachdem am Wochenende eine beispiellose Auseinandersetzung begann.
Elon Musk, der mit seinen über 200 Millionen Followern am Samstag in die Diskussion eingriff, bemerkte, dass Bessent eine "business-as-usual" Entscheidung wäre, während Lutnick tatsächlich Veränderungen bewirken könnte. Dennoch bleibt die Debatte lebhaft, und neue Anwärter kommen ins Gespräch.
So berichtete die New York Times am Sonntag, dass Lutnick "Mr. Trump in letzter Zeit auf die Nerven gegangen" sei. Der designierte Präsident plant daher, sich diese Woche mit dem ehemaligen Gouverneur der Federal Reserve, Kevin Warsh, und dem CEO von Apollo Global Management, Marc Rowan, zu treffen.
Größtenteils scheint das Ringen darum zu gehen, den Aktienmarkt nicht mit einer kontroversen Entscheidung zu verunsichern, sondern sowohl einen fähigen Kandidaten als auch jemanden zu finden, der Trumps wirtschaftspolitische Ansichten trägt.
Donald Trump hat seit Langem Zölle als potenzielle Schutzmaßnahmen gefordert, während die Geschäftswelt seine Ideen eher skeptisch betrachtet. Die Herausforderung besteht darin, diese Kluft zu überwinden, eine Aufgabe, die seit Wochen im Vordergrund steht.
Bei einer Veranstaltung im Madison Square Garden fragte Lutnick die Menge nach "Amerikas Blütezeit" und verwies auf die 1890er Jahre als eine Ära, in der Zölle die Wirtschaft beflügelten. Die Anspielung galt vor allem Trump selbst, der oft über die Zeit William McKinleys sprach.
Bessent setzte letzte Woche in einem Fox News Meinungsbeitrag auf die geschichtliche Rolle von Zöllen als Einnahmequelle und Schutz für strategisch wichtige Industrien. Rowan hingegen äußerte sich bei einer Konferenz von Yahoo Finance gelassen zu möglichen Handelskriegen und betonte, dass die Märkte derzeit kaum geopolitische Risiken einpreisen würden.