02. Oktober, 2024

Politik

Im Fokus: Klimawandel prägt Vizepräsidentschaftsdebatte

Im Fokus: Klimawandel prägt Vizepräsidentschaftsdebatte

Die Zerstörung, die Hurrikan Helene letzte Woche im Süden anrichtete, rückte das Thema Klimawandel in den Mittelpunkt der Vizepräsidentschaftsdebatte. Schon früh zeigte sich, wie unterschiedlich die Positionen der großen Parteien in Bezug auf die Bedrohung durch den Klimawandel sind.

Senator JD Vance aus Ohio, der als Kandidat an der Seite von Ex-Präsident Donald J. Trump antritt, erklärte, dass die Menschen „berechtigterweise über diese verrückten Wetterlagen besorgt“ seien. Diese Haltung steht offenbar im Widerspruch zu Trumps jüngster Aussage, die Umweltfokussierung sei „einer der größten Betrügereien“. Vance wies Wissenschaftler, die Kohlenstoffemissionen für den Klimawandel verantwortlich machen, als Vertreter „schräger Wissenschaft“ ab.

Gleichzeitig betonte Vance, dass er und Trump eine „sauberere und sicherere Umwelt“ anstrebten. Die Lösung der Klimakrise liege seiner Ansicht nach im Ausbau der amerikanischen Fertigungsindustrie. „Man würde so viel amerikanische Fertigung wie möglich sicherstellen und so viel Energie wie möglich in den USA produzieren, weil wir die sauberste Wirtschaft der Welt haben,“ sagte Vance. Er argumentierte, dass Produktion im Ausland einen höheren CO2-Fußabdruck habe.

Die Vereinten Nationen hingegen haben festgestellt, dass „die Fertigungsindustrie einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen weltweit“ sei.

Gouverneur Tim Walz aus Minnesota, der gemeinsam mit der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris antritt, antwortete, dass Trump in der Vergangenheit den Klimawandel als „Schwindel“ bezeichnet habe. Walz verwies auf die von der Regierung Biden verabschiedeten Maßnahmen. Er nannte Vances Darstellung der Fertigung eine „falsche Wahl“ und hob den Inflation Reduction Act hervor, dessen Investitionen in Elektrofahrzeuge und Solarenergie zu neuen US-Arbeitsplätzen geführt hätten.

„Wir sehen uns als Energiegroßmacht der Zukunft, nicht nur der Gegenwart“, sagte Walz. „Und genau das macht absolut Sinn.“

Am Ende des Austauschs betonte Norah O'Donnell, eine der Moderatorinnen: „Der überwältigende Konsens unter Wissenschaftlern ist, dass sich das Erdklima in beispiellosem Tempo erwärmt.“