08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Illegale Zigaretten im Fokus: Deutschlands Schattenwirtschaft wächst

Illegale Zigaretten im Fokus: Deutschlands Schattenwirtschaft wächst

Deutschland steht durch den illegalen Handel mit gefälschten oder geschmuggelten Zigaretten weiterhin unter Druck. Einer aktuellen KPMG-Studie, die vom Zigarettenhersteller Philip Morris International in Auftrag gegeben wurde, zufolge wurden 2023 schätzungsweise 1,6 Milliarden Zigaretten über illegale Kanäle verkauft, was 2,1 Prozent des gesamten Zigarettenkonsums des Landes entspricht. Obwohl diese Zahlen im Vergleich zu 1,7 Milliarden im Vorjahr leicht rückläufig sind, bleibt das Problem drängend. Die Untersuchung, die auf der Auswertung von 150.000 Zigarettenpackungen basiert, zeigt die immensen Verluste für den Staat. Allein 2023 entgingen dem deutschen Fiskus durch diesen illegalen Handel geschätzte 368 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Philip-Morris-Experte Tammo Körner fordert daher verstärkte Maßnahmen, darunter eine bessere Ausstattung der Zollbehörden, um den illegalen Aktivitäten wirksamer entgegenzutreten. Ein besorgniserregender Trend ist die zunehmende Verlagerung der illegalen Produktion nach Deutschland selbst. So wurde zum Beispiel in Iserlohn eine illegale Zigarettenfabrik ausgehoben, in der zahlreiche gefälschte Marlboro-Produkte sichergestellt wurden. Körner sieht Deutschland als aufstrebendes Produktionszentrum für den Tabak-Schwarzmarkt, da der kürzere Transportweg nach Westeuropa das Risiko verringert, entdeckt zu werden. Ein Vergleich mit Frankreich und Großbritannien zeigt, dass das Problem des Schwarzmarkts andernorts noch gravierender ist. In Frankreich stammen ein Drittel der gerauchten Zigaretten aus illegalen Quellen, während es in Deutschland nur jede fünfzigste ist. Großbritanniens Schwarzmarkt umfasst 6,7 Milliarden illegale Zigaretten. Die hohen lokalen Steuern führen zu einem florierenden illegalen Angebot, das eine verlockende Alternative zu den teureren, legalen Produkten darstellt.