16. März, 2025

Wirtschaft

IG Metall zeigt sich besorgt über mögliche Ausgliederung bei ZF

IG Metall zeigt sich besorgt über mögliche Ausgliederung bei ZF

Die aktuellen Entwicklungen beim Automobilzulieferer ZF sorgen für Unruhe, insbesondere am Standort Saarbrücken. Die IG Metall bleibt angesichts geplanter struktureller Veränderungen skeptisch. So kündigte das Unternehmen an, die eigene Antriebssparte fit für Partnerschaften mit anderen Firmen zu machen, um deren Unabhängigkeit zu stärken. Ein Verkauf dieser Sparte stehe allerdings nicht zur Debatte. Das Konzept sieht vor, einen finanziellen Partner ins Boot zu holen, doch diese Perspektive trifft nicht auf einstimmige Zustimmung.

Patrick Selzer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken, äußerte seine Bedenken und betonte, dass die Gewerkschaft keine Veränderung ihrer Position wahrnehme. Aus der Sicht der Arbeitnehmer sei es essentiell, die zugrundeliegenden Probleme zu lösen, anstatt Ressourcen in Ausgliederungsprozesse zu investieren. Aktuell mangele es schlichtweg an einem Partner für die geplante Kooperation. Selzer führt an, dass die Belegschaft durch die Pläne verunsichert werde, anstelle von Problemen, die täglich sichtbar sind, kompetente Lösungen zu fordern.

Besondere Brisanz erhielt die Diskussion nach Berichten über eine mögliche Abkopplung der „E-Division“, die noch in diesem Jahr eingeleitet werden könnte. Die Abspaltung würde nicht nur den Bereich der elektrifizierten, sondern auch konventionellen und hybriden Antriebe betreffen, einer Sparte mit über 32.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 11,5 Milliarden Euro. Ein erheblicher Teil der Belegschaft am Standort Saarbrücken wäre von diesen Plänen betroffen – konkret 10.000 Beschäftigte.

Die jüngsten Strategien des Unternehmens beinhalten zudem den Abbau von bis zu 14.000 Stellen deutschlandweit bis 2028, wovon allein in Saarbrücken bis Ende 2025 rund 1.800 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Diese Entwicklungen werfen Schatten auf die Zukunftssicherheit der Mitarbeiter und stellen die Geschlossenheit zwischen Belegschaft und Unternehmensführung auf die Probe.