05. November, 2024

Wirtschaft

IG Metall steigert Druck im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie

IG Metall steigert Druck im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie

Im aktuellen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall mit gezielten Warnstreiks in mehreren Bundesländern ihren Druck auf die Arbeitgeberseite weiter erhöht. Am Montag legten unter anderem Beschäftigte in Baden-Württemberg und Bayern zeitweise ihre Arbeit nieder, auch in Sachsen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt fanden Arbeitsniederlegungen statt.

In Sindelfingen beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft etwa 10.000 Mitarbeiter von Mercedes an einem Warnstreik, der um 8.30 Uhr begann und mit einer Kundgebung einherging. Auch die Nachtschicht wurde am Montagabend zum Streik aufgerufen, so die IG Metall Stuttgart. Die Gewerkschaft fordert für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten eine Lohnerhöhung von sieben Prozent mit einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Im Gegensatz dazu bieten die Arbeitgeber bislang lediglich Tariferhöhungen von 1,7 Prozent ab Juli 2025 und 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten - nach neun Monaten ohne Erhöhung.

Ergun Lümali, Vorsitzender des Betriebsrats in Sindelfingen, kritisierte das Angebot als unzureichend. Er betonte, dass gerade angesichts der nach wie vor hohen Lebenshaltungskosten eine deutliche Erhöhung notwendig sei. "Es muss endlich mehr Bewegung in die Verhandlungen kommen", forderte er.

In Bayern fanden die größten Kundgebungen bei Linde in Aschaffenburg und bei MAN Energy Solutions in Augsburg statt. Niedersächsische Beschäftigte demonstrierten unter anderem vor dem Werk von Thermo Electron LED in Osterrode und beteiligten sich an Demonstrationszügen bei Stiebel Eltron in Holzminden und Wilhelm Stoll in Salzgitter.

In Sachsen konzentrierten sich die Streikaktionen auf Maschinenbauunternehmen wie Koenig & Bauer in Radebeul und Auma Drives in Coswig. Auch Beschäftigte von GKN Driveline in Zwickau und Siemens Energy in Leipzig legten ihre Arbeit nieder.

In Sachsen-Anhalt wurden die Mitarbeiter bei Thyssenkrupp in Schönebeck und der Gießerei KSM Castings Group in Wernigerode zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, mit geplanten Kundgebungen vor den Werkstoren.