25. Oktober, 2024

Wirtschaft

IG Metall kündigt Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie an

IG Metall kündigt Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie an

Die IG Metall steht in den Startlöchern für kurzfristige Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Ab kommenden Dienstag soll der Arbeitskampf beginnen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. "Unsere Kolleginnen und Kollegen sind entschlossen, den Ernst der Lage zu unterstreichen. Die Warnstreiks sind notwendig, um die Verhandlungen in Bewegung zu bringen", erklärt die Tarif-Vorständin Nadine Boguslawski. Das Ziel sei es, eine zügige Lösung am Verhandlungstisch zu erreichen und eine drohende "Hängepartie" zu vermeiden.

Mit Ablauf der Friedenspflicht zu Beginn der nächsten Woche sind über 3,9 Millionen Beschäftigte in der Tarifrunde involviert. Die bisherigen Verhandlungen verliefen ergebnislos. Die Forderung der IG Metall nach einer Gehaltserhöhung von 7 Prozent für ein Jahr steht einem Angebot der Arbeitgeber gegenüber. Diese boten eine Anhebung von 3,6 Prozent über 27 Monate an, wobei die erste Stufe erst in der Mitte des Jahres 2025 wirksam werden soll. Als Reaktion darauf bezeichnete Boguslawski das Angebot als "unzureichend". Sie betont, dass eine wirtschaftliche Perspektive durch steigende Einkommen für die Arbeitnehmer notwendig sei, um die Binnenkonjunktur zu stärken.

Allerdings sieht der Hauptgeschäftsführer von Gesamtmetall, Oliver Zander, die drohenden Warnstreiks als Hindernis für eine baldige Einigung. Er kritisiert die vermeintlich unrealistischen Erwartungen der Gewerkschaft und hebt die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Branche hervor. Die Metall- und Elektroindustrie stehe vor großen Herausforderungen, mit keiner Aussicht auf eine rasche Erholung in naher Zukunft.

Bereits am Freitag wurden die ersten konkreten Pläne für die Streiks angekündigt. So sind im Bezirk Mitte Beschäftigte aus 38 Betrieben zu mehrstündigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Aktionen sollen bereits in der Nacht zu Dienstag bei Firmen wie Thyssenkrupp Rasselstein, Federal-Mogul und Norma starten. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Werk des Autozulieferers ZF in Saarbrücken, das von Stellenabbauplänen betroffen ist.

Auch im Südwesten Deutschlands will die IG Metall den Druck verstärken. Bezirksleiterin Barbara Resch kündigt für den kommenden Dienstag Warnstreiks an. Bereits in der Vergangenheit wurden Unternehmen wie Mercedes-Benz, Porsche, Mahle und Bosch Zeugen kurzfristiger Streiks durch die Gewerkschaft.