16. September, 2024

Wirtschaft

IG BAU und Mieterbund fordern milliardenschweres Wohnbau-Konjunkturprogramm

IG BAU und Mieterbund fordern milliardenschweres Wohnbau-Konjunkturprogramm

Die Gewerkschaft IG BAU und der Deutsche Mieterbund schlagen Alarm: Ein Konjunkturprogramm im Wert von jährlich 20 Milliarden Euro sei dringend notwendig, um den Neubau von dringend benötigten Wohnungen in Deutschland voranzutreiben. Robert Feiger, der Bundesvorsitzende der IG BAU, betonte, dass eine umfassende Wohnungsbau-Offensive nicht nur die dramatische Wohnungsnot bekämpfen, sondern auch die aktuell schwächelnde Wirtschaft wiederbeleben könne.

Kernstück des angeregten "Konjunkturprogramm Wohnen" soll insbesondere der soziale Wohnungsbau sowie das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum sein. Berechnungen des Pestel-Instituts im Auftrag des Mieterbunds und der IG BAU haben ergeben, dass für den jährlichen Bau von 100.000 Sozialwohnungen etwa 13 Milliarden Euro erforderlich wären. Dabei müsste der Bund allein zehn Milliarden Euro beisteuern.

Darüber hinaus sind jährlich weitere 3,5 Milliarden Euro für den Bau von Eigentumswohnungen sowie für 40.000 bezahlbare Wohnungen notwendig. Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbunds, mahnt, dass Deutschland ein solches Programm nicht erst in den Wahlprogrammen der Parteien zur nächsten Bundestagswahl benötige, sondern sofort.

Zur Gegenfinanzierung könnten die Mittel nach Untersuchungsergebnissen durch ein verschärftes Vorgehen gegen Steuerhinterziehung aufgebracht werden. Laut Bundesrechnungshof verliert der Bund durch Steuerhinterziehung jährlich zwischen 30 und 50 Milliarden Euro.