Eine Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus könnte schwere Folgen für die deutsche Exportwirtschaft haben. Das Ifo-Institut und Econpol Europe haben in einer aktuellen Studie prognostiziert, dass ein erneuter Wahlsieg Trumps und die Umsetzung seiner Zollversprechen die deutschen Exporte in die USA um fast 15 Prozent reduzieren könnten. Besonders betroffen wären die Automobil- und Pharmaindustrie, deren Exporteinbußen knapp ein Drittel betragen würden.
Eine zusätzliche Belastung für die deutsche Wirtschaft könnte sich ergeben, sollten Trumps angekündigte Zollerhöhungen auf chinesische Importe Realität werden. Beispielsweise könnte ein indirekter Folgeeffekt die deutschen Exporte nach China um etwa zehn Prozent schmälern. Ein 60-prozentiger Zollsatz auf US-Importe aus China sowie ein 20-prozentiger Zollsatz auf Importe aus dem Rest der Welt würden deutsche Produkte für US-Konsumenten erheblich verteuern und somit unattraktiver machen.
Ifo-Handelsexpertin Lisandra Flach warnt: „Wenn Trump wiedergewählt wird und einen neuen Handelskrieg mit China beginnt, würde Deutschland als Exportnation stark darunter leiden.“ Für die Studie wurden die direkten Einflüsse erhöhter US-Einfuhrzölle berücksichtigt, jedoch bleiben mögliche Gegenmaßnahmen Chinas und weiterer Staaten unberücksichtigt. Im Falle solcher Reaktionen wären die negativen Folgen für Deutschland voraussichtlich noch schwerwiegender.