31. März, 2025

Wirtschaft

Ifo-Institut schließt Dresdner Niederlassung: Ein unerwarteter Rückzug

Ifo-Institut schließt Dresdner Niederlassung: Ein unerwarteter Rückzug

Das renommierte Ifo-Institut zieht sich aus Dresden zurück: Die dortige Niederlassung wird voraussichtlich Mitte 2027 geschlossen. Diese Entscheidung folgt auf eine kurzfristige Kürzung der Finanzmittel des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, das sich gezwungen sieht, seinen Gesamthaushalt zu konsolidieren. Ifo-Präsident Clemens Fuest betonte die herausfordernde Lage, die auch durch intensive, aber ergebnislose Gespräche nicht gelöst werden konnte.

Für das Team in Dresden, unter der Leitung von Marcel Thum, kam diese Mitteilung einem „großen Schock“ gleich. Die bereits informierten 13 Mitarbeiter, darunter überwiegend Doktoranden, sehen einer ungewissen Zukunft entgegen, da keine Verlegung zur Münchner Zentrale vorgesehen ist. Thum verspricht, dass die betroffenen Doktoranden ihre Promotionen abschließen werden können, und möchte auch für die übrigen Mitarbeiter eine Lösung finden.

Sachsens Finanzministerium zeigt sich bedauernd über die anstehende Schließung und betont, dass ein fortbestehendes Engagement mit Ifo stets gewünscht war. Ein Sprecher erklärte, dass seit Monaten konstruktive Gespräche geführt worden seien und, dass strukturelle Änderungen die Voraussetzung für ein Fortbestehen gewesen wären.

Über 30 Jahre war die Dresdner Niederlassung ein Kompetenzzentrum für ostdeutsche Wirtschaftsforschung. Die dort erstellten Gutachten und Analysen galten als wertvolle Grundlage für die wirtschaftspolitischen Entscheidungen, insbesondere in Sachsen. Angesichts des breit gefächerten Fachwissens der Institution stellt die geplante Schließung einen signifikanten Verlust für die wirtschaftswissenschaftliche Landschaft Ostdeutschlands dar.