18. September, 2024

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IEA warnt: Konjunkturflaute in China dämpft globale Rohölnachfrage

IEA warnt: Konjunkturflaute in China dämpft globale Rohölnachfrage

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem jüngsten Monatsbericht die Auswirkungen der wirtschaftlichen Abkühlung in China auf den globalen Rohölmarkt hervorgehoben. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verzeichnet ein langsameres Wachstum, was die Nachfrage nach Rohöl erheblich beeinträchtigt. Laut IEA-Direktor Fatih Birol ist die Rate des Nachfragewachstums in der ersten Jahreshälfte 2023 mit 0,8 Millionen Barrel pro Tag die schwächste seit der Corona-Krise im Jahr 2020.

Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Neben der allgemeinen Konjunkturflaute trägt auch der zunehmende Einsatz von Elektrofahrzeugen zur schwächeren Nachfrage bei. Für das Gesamtjahr prognostiziert die IEA ein moderates Wachstum um 0,9 Millionen Barrel pro Tag, was zu einem globalen Verbrauch von fast 103 Millionen Barrel pro Tag führen würde. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag das Nachfragewachstum noch bei täglich 2,1 Millionen Barrel.

Auch für das kommende Jahr rechnet die IEA mit keiner signifikanten Erholung und prognostiziert ein Wachstum von lediglich 0,95 Millionen Barrel pro Tag. Interessanterweise erwartet die Agentur bereits für 2025 einen Überschuss auf dem Rohölmarkt, selbst wenn die Förderkürzungen der Opec+ – angeführt von Saudi-Arabien und Russland – beibehalten werden.

Die Opec+ hatte ursprünglich Förderbeschränkungen eingeführt, um die Ölpreise zu stabilisieren. Jüngsten Berichten zufolge könnte diese Kürzungen, die bis Oktober geplant waren, um zwei Monate verlängert werden. Der globale Rohölmarkt leidet jedoch nicht nur unter der schwachen chinesischen Wirtschaft. Auch enttäuschende Wirtschaftsdaten aus den USA haben die Nachfrageprognosen weiter gedrückt. Seit Anfang August hat sich der Preis für Brent-Rohöl aus der Nordsee um etwa sieben Dollar verbilligt und liegt aktuell bei 71,50 Dollar je Barrel.

Diese Einschätzungen der IEA weichen deutlich von den Prognosen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ab. Das Ölkartell erwartet weiterhin einen stärkeren Anstieg der globalen Rohölnachfrage um zwei Millionen Barrel pro Tag für dieses Jahr.