09. Oktober, 2024

Technologie

IBM: Auf Kurs zur Billionen-Dollar-Bewertung?

IBM: Auf Kurs zur Billionen-Dollar-Bewertung?

Der Technologie-Gigant International Business Machines (IBM) hat in diesem Jahr seinen historischen Höchststand von 2013 übertroffen. Durch die Neuausrichtung auf Cloud- und Künstliche Intelligenz (KI)-Lösungen gewinnt IBM zunehmend die Aufmerksamkeit von Anlegern. Mit einer derzeitigen Marktkapitalisierung von rund 205 Milliarden Dollar stellt sich die Frage, ob das Unternehmen bis 2030 die Billionengrenze knacken kann.

Ein solches Ziel würde ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Aktienkurses von 30% über die nächsten sechs Jahre erfordern. In den letzten Jahren hat IBM durch verschiedene strategische Akquisitionen und Umstrukturierungen an Boden gewonnen. Der Aufstieg von Arvind Krishna zum CEO, der den entscheidenden Kauf von Red Hat für 34 Milliarden Dollar initiierte, war ein Wendepunkt, der dem Unternehmen neuen Schub verlieh.

Die Übernahme führte zu einer erheblichen Zunahme der Verschuldung von IBM, doch das Unternehmen hat durch den Zukauf kleinerer Cloud-Firmen und die Ausgliederung der Managed-Services-Sparte Kyndryl wieder Fuß gefasst. Momentan besitzt IBM einen Marktanteil von 2% im Bereich Cloud-Infrastruktur, was bei einem erwarteten Marktvolumen von 2,4 Billionen Dollar im Jahr 2030 dennoch eine erhebliche Einnahmesteigerung verspricht.

Im Bereich der generativen KI hat IBM durch die Einführung von watsonx einen festen Platz eingenommen, mit einem Business-Wert von über 2 Milliarden Dollar. Angesichts eines prognostizierten Marktvolumens von 109 Milliarden Dollar könnte IBM von diesem Trend profitieren. Trotz der guten Aussichten bleiben Fragen offen. Die aktuelle Wachstumsrate des Unternehmens reichte im ersten Halbjahr 2024 nicht aus, um den Aktienkurs signifikant zu treiben. Bei einem Umsatzplus von lediglich 2% und einem P/E-Ratio von 25, scheint die erhoffte schnelle Wertsteigerung unwahrscheinlich.

Eine einmalige Steuerbegünstigung führte zu einem beeindruckenden Einkommenswachstum von 37%, doch ohne diese Vorteile steht IBM vor der Herausforderung, weitere Wachstumsimpulse zu generieren. Letztlich könnten Anleger gut daran tun, ihre Erwartungen zu dämpfen.

Trotz dieser Prognosen bleibt IBM, sowohl technisch als auch strategisch, ein bedeutender Akteur in der Technologiebranche.