Iberdrola, das spanische Energiekraftwerk, hat erfolgreich den Erwerb der Muttergesellschaft von Central Maine Power im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Mit dieser Transaktion wechselt der größte Stromversorger von Maine in den Privatbesitz und entzieht sich weitgehend der Sichtbarkeit durch die US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörden.
Der entscheidende Schritt zur Besiegelung des Deals erfolgte, als die New Yorker Regulierungsbehörden am 20. Dezember dem Kauf der restlichen 18,4 % von Avangrid, ehemals Avangrid Inc., grünes Licht gaben. Bereits im September hatte die Federal Energy Regulatory Commission die Akquisition genehmigt.
Interessant bleibt, dass Iberdrola keinen konkreten Abschluss-Termin nannte und Aktionäre bis zum finalen Abschluss vierteljährliche Dividendenprovisionen erhalten, wobei die nächste Auszahlung am 2. Januar geplant ist.
Die Maine Public Utilities Commission gestattete die Fortsetzung des Geschäfts im September ohne weitere staatliche Prüfung. Obwohl die Tarife von CMP unverändert bleiben, äußern Kritiker Bedenken hinsichtlich der Transparenz bei den Betriebsabläufen des Versorgungsunternehmens.
In Connecticut haben der dortige Attorney General sowie der Verbraucherschutz um eine Überprüfung des Geschäfts gebeten. Trotz des bereits vollendeten Kaufs hofft man auf eine Entscheidung der Public Utilities Regulatory Authority (PURA) Ende Januar. Unklar bleibt, was nach der abgeschlossenen Transaktion erreicht werden kann. Eine Sprecherin der Behörde äußerte sich nicht zu den nächsten Schritten.
Der Anwalt des Bundesstaates Connecticut, William Tong, übte scharfe Kritik an Iberdrola für den raschen Abschluss ohne Berücksichtigung der geäußerten Bedenken des Staates. Er betonte, dass Connecticut einen ähnlichen Respekt erwartet hätte wie die Bundesstaaten New York und Maine.
In einem Statement sagte Tong: "Wir werden weiterhin im Interesse der Verbraucher kämpfen, da die Privatisierung durch Iberdrola die Meldepflichten und damit einen Sicherheitsmechanismus gegen riskantes Verhalten, das die öffentliche Sicherheit und Stromrechnungen beeinflussen könnte, beseitigt."
Avangrid, mit Hauptsitz in Connecticut, ist als privates Unternehmen nunmehr von der Pflicht zur Offenlegung finanzieller und operativer Informationen gegenüber der U.S. Securities and Exchange Commission befreit. Das Office of the Public Advocate von Maine und Umweltschützer befürchten eine weniger transparente Geschäftsführung.
Bereits 2008 genehmigten die Regulierungsbehörden von Maine Iberdrolas indirektes Eigentum an CMP und Maine Natural Gas im Zuge der Übernahme von Energy East Corp., einem Vorgänger von Avangrid. Die Bedingungen aus 2008 beinhalteten jedoch weitreichende Berichtspflichten und Schutzmaßnahmen zur finanzielle Sicherheit der Versorger und ihrer Kunden in Maine.