Im Bestreben, sich auf seine Wurzeln im digitalen Medien- und Gamingbereich zu besinnen, prüft Barry Dillers Holdinggesellschaft IAC die Ausgliederung der Heimdienstleistungsplattform Angi. Das Unternehmen behält derzeit 85 Prozent der Anteile an Angi, einer fast drei Jahrzehnte alten Marke, die einst als Angie's List gegründet wurde, um Kunden mit Handwerkern zu vernetzen.
IAC ist zudem offen für den Verkauf weiterer Vermögenswerte, wie CEO Joey Levin in einem Interview verriet. Diese potenzielle Transaktion würde den Wandel von IAC zu einem kleineren, schlankeren Unternehmen weiter vorantreiben, nachdem bereits Unternehmen wie die Dating-App-Gruppe Match und die Online-Video-Plattform Vimeo aus dem Portfolio entlassen wurden.
Angi, das seit der Fusion mit HomeAdvisor vor sieben Jahren und der späteren Neufirmierung vor zwei Jahren eigenständig an der Börse notiert ist, trägt rund ein Drittel zum Umsatz der digitalen Medienholding bei. Die Online-Plattform hat jedoch infolge sinkender Werbeausgaben der Handwerker stark an Marktwert verloren und vermeldete im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 16 Prozent auf 296 Millionen US-Dollar.
Dennoch halten Branchenanalysten an Angis jüngstem Fokus auf Profitabilität fest, der mit einem Nettogewinn von 35,2 Millionen US-Dollar im dritten Quartal und einem Anstieg der Erträge vor Steuern und Abschreibungen um 27 Prozent im Jahresvergleich sichtbar geworden ist. Eine Ausgliederung von Angi könnte bereits im zweiten Quartal erfolgen, wobei der Publisher Dotdash Meredith und MGM Resorts das Kerngeschäft von IAC bilden würden.
Laut Levin sei man bei IAC bereit, sich auf andere Geschäftsbereiche zu konzentrieren, unabhängig davon, ob diese Unternehmen wachsen oder schrumpfen. Mit einem breiten Portfolio, das von Mehrheits- und Minderheitsbeteiligungen an digitalen Medienunternehmen bis hin zur vollständigen Kontrolle über die Nachrichtenplattform The Daily Beast reicht, strebt IAC weiterhin nach strategischer Neuausrichtung.