Der südkoreanische Automobilriese Hyundai blickt auf ein herausforderndes Jahr 2024 zurück und dämpft die Erwartungen für 2025: Statt 7,7 Prozent Umsatzwachstum wie im Vorjahr, soll dieses Jahr nur noch ein Plus von drei bis vier Prozent erreicht werden. Auch bei der operativen Marge rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang auf sieben bis acht Prozent, nachdem sie 2024 noch bei 8,1 Prozent lag.
Die Unsicherheiten im Marktumfeld haben laut Hyundai zugenommen. Insbesondere in den Schlüsselregionen Nordamerika und Südkorea belasten die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und eine allgemeine Wirtschaftsflaute das Geschäft. „Wir sehen einen erhöhten Preisdruck und eine Verlangsamung in wichtigen Märkten,“ erklärte ein Hyundai-Sprecher.
Gewinnrückgang trotz Marktgröße
Im vierten Quartal 2024 musste Hyundai einen Gewinnrückgang um 17 Prozent auf 2,8 Billionen Won (1,87 Milliarden Euro) hinnehmen. Analysten hatten mit 3,2 Billionen Won gerechnet. Belastet wurde das Ergebnis durch teure Werbeaktionen, mit denen Hyundai versuchte, den Absatz anzukurbeln.
Zusammen mit seiner Tochter Kia gehört Hyundai zu den weltweit führenden Automobilherstellern. Doch selbst diese Marktposition schützt nicht vor den wachsenden Herausforderungen der Branche: Die hohe Konkurrenz auf dem E-Auto-Markt, steigende Materialkosten und eine zögerliche Nachfrage setzen dem Konzern zu.
Kooperationen als Rettungsanker?
Um den Absatz anzukurbeln, setzt Hyundai verstärkt auf strategische Partnerschaften. Der Konzern verhandelt aktuell mit General Motors über eine Zusammenarbeit im Bereich der Elektronutzfahrzeuge. Geplant ist unter anderem eine gemeinsame Beschaffung von Bauteilen sowie mögliche Kooperationen bei Pkw.
Die Partnerschaft mit GM könnte eine Chance sein, die Abhängigkeit von traditionellen Märkten zu reduzieren und gleichzeitig von der Skaleneffizienz eines der größten US-Autobauer zu profitieren. Ob diese Kooperation tatsächlich zustande kommt, bleibt jedoch abzuwarten.
Besonders kritisch bleibt die schleppende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, einem Bereich, auf den Hyundai große Hoffnungen setzt. Obwohl weltweit immer mehr Regierungen auf Elektromobilität setzen und Förderprogramme auflegen, hinken die Verkaufszahlen den Erwartungen hinterher. Gründe sind hohe Anschaffungskosten, Ladeinfrastruktur-Probleme und der immer noch unzureichende technologische Fortschritt bei Batterien.